Allgemeine Homöopathische Zeitung 2004; 249(3): 117-124
DOI: 10.1055/s-2004-827143
Originalia

Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & CO. KG

Die Rolle des vorurteilslosen (objektiven) Beobachters in der Homöopathie

Wie soll man die Technik der Sehgal-Methode beurteilen?Gerhardus Lang
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Publication History

Publication Date:
24 May 2004 (online)

Zusammenfassung

In der Sehgal-Methode wird der Geist-Gemütszustand der homöopathischen Verordnung zu Grunde gelegt. Es wird untersucht, ob der Behandler bei der Ausübung der Methode größeren Gefahren als üblich ausgesetzt ist, durch seine eigene Geist-Gemütsverfassung Fehler in der Erfassung der so genannten „objektiven” Symptome zu machen. Was ist die Kunst beim Heilen?

Summary

Following Sehgal-method the state of mind only is taken for treatment. Investigation is made if Sehgal-therapeut more than normal is threatened by danger making mistakes in taking the so called „objekive symptoms” due to his own state of mind. What is the art of healing?

Anmerkungen

01 Zit. bei Gawlik, 116.

02 Goethe, 529.

03 Hahnemann RA 4: 21.

04 Appell 2001: Auch die in Appells Artikel zitierte Kritik Heimroths an Hahnemann geht am Thema vollständig vorbei. Wenn nämlich Hahnemann von Heimroth eine „bloße Wahrnehmung” vorgeworfen wird, hat er gar nichts von der Homöopathie verstanden. Als wenn der Homöopath bei der reinen Wahrnehmung stehen bliebe! Es reicht eben nicht (wie es manchmal computerisierende Homöopathen tun) „Symptome von A bis Z wie Birnen und Äpfel aneinander zu reihen”, sondern das Bild der Krankheit entsteht dem wahren Heilkünstler dann intuitiv in der Feststellung des heilenden Mittels. Das ist ohne „Denken und Urteilen” allerdings nicht möglich. Hahnemann ist kein „naiver Realist”, wie Heimroth es ihm nachsagt.

05 Steiner, 68.

06 Steiner, 84 ff: Für die organische Wissenschaft ist die Intuition die richtige Methode ... Es ist die unmittelbare Überzeugung, die aus der gedanklichen Bestimmung erwächst, ohne dass wir einen Beweis führen müssten … Im Typus haben wir eine vollere wissenschaftliche Form als im Urphänomen. Er setzt auch eine intensivere Tätigkeit unseres Geistes voraus als jenes. … Daher kann er kein Mittel des Beweises liefern, sondern bloß die Möglichkeit an die Hand geben, jede besondere Form aus sich zu entwickeln. Unser Geist muss demnach in dem Erfassen des Typus viel intensiver wirken als beim Erfassen des Naturgesetzes. Er muss mit der Form den Inhalt erzeugen. Er muss eine Tätigkeit auf sich nehmen, die in der unorganischen Naturwissenschaft die Sinne besorgen und die wir Anschauung nennen. Auf dieser höheren Stufe muss also der Geist selbst anschauend sein. Unsere Urteilskraft muss denkend anschauen und anschauend denken”.

07 Appell 1992, 44.

08 Steiner, 105.

Literatur

Anschrift des Verfassers

Dr. med. Gerhardus Lang

Klinge 10

73087 Boll