Psychiatr Prax 2004; 31: 50-51
DOI: 10.1055/s-2004-828431
Biologische Neuropsychiatrie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurobiologie der Aggressionsgenese: Empirische und experimentelle Befunde zu reaktiven Formen der Gewalt

Neurobiology of Violence: Results of Empirical and Experimental Studies of Reactive ViolenceJürgen  L.  Müller1 , Monika  Sommer2 , Tatjana  Weber1 , Göran  Hajak2
  • 1Klinik für Forensik der Universität Regensburg im Bezirkskrankenhaus
  • 2Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg im Bezirkskrankenhaus
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. November 2004 (online)

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Zusammenfassung

Anliegen und Methode: Im Folgenden wird eine Übersicht zu neurobiologischen Grundlagen der Gewalt gegeben. Dabei werden neurochemische Befunde vorgestellt, dann wird auf genetische Aspekte eingegangen, schließlich werden neuroanatomische Korrelate aufgezeigt und letztlich wird versucht, die neuroanatomischen Korrelate in ein neurofunktionelles Netz zur Aggressionsgenese einzugliedern. Proaktiv vorgehende Gewalttäter zeigen andere neurobiologische Korrelate als impulsiv vorgehende Gewalttäter. Wenn im Folgenden ein neurobiologisches Modell der reaktiven Aggressionsgenese entwickelt wird, so dies im Bewusstsein, dass Gewalt multifaktorell bedingt ist und die neurobiologischen Aspekte lediglich einen kleinen Teil des umfassenden Bedingungsgefüges bei der Aggressionsgenese umfassen.

Abstract

Objective and method: An overview on neurobiological findings of violence is given: We present 1. neurochemical findings, 2. genetical aspects, 3. neuroanatomical correlates and 4. a functional network of violence. Even if specific neurobiological findings have not been found, impulsive violence is closely linked to serotonergic function and to several brain regions: orbitofrontal cortex, temporale lobe, amygdala. Knowing that violence has multifactorial determinants, a model on the neurobiological findings on violence is given. Thus, neurobiology is just an important part of conditions correlated with violence.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. Jürgen L. Müller

Klinik für Forensik der Universität Regensburg im Bezirksklinikum

Universitätsstraße 84

93053 Regensburg

eMail: juergen.mueller@bkr-regensburg.de