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DOI: 10.1055/s-2004-829296
Aerosol-Therapie mit verschiedenen Perfluorcarbonen bei neonatalen Ferkeln mit ARDS
Fragestellung: Führt eine Aerosol-Perfluorcarbontherapie mit verschiedenen Perfluorcarbonen (unterschiedlicher Dampfdruck und Strukturformel) zu einer Verbesserung des Gasaustausches und einer Reduktion der pulmonalen Entzündungsreaktion?
Methodik: 20 neonatale, surfactantdepletierte Ferkel mit schwerem ARDS (bronchoalveoläre Lavage) wurden randomisiert für 2 Stunden mit 3 verschiedenen Perfluorcarbon-Aerosolen (FC77, FC 43, PFOB), je 10ml/kg/h oder konventionell (Infant Star, Tyco) beatmet und anschließend für 6 weitere Stunden nachbeobachtet. Die Genexpression der proinflammatorischen Zytokine Interleukin (IL)-1ß, IL-8, sowie der Adhäsionsmoleküle E-Selectin, P-Selectin und ICAM-1 bezogen auf Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Trans-ferase wurde mittels TaqMan real time PCR im Lungen-gewebshomogenat gemessen.
Ergebnisse: Der PaO2 war in allen Aerosol-PFC Gruppen höher als unter konventioneller Beatmung (p<0.01). PaO2 zu Versuchsende (mean±SEM): FC77: 406±27mmHg; PFOB: 332±32mmHg; FC43: 406±19mmHg; Kontrolle: 68±8mmHg. PaCO2 und mittlerer pulmonalarterieller Druck waren signifikant niedriger in allen Aerosol-PFC Gruppen verglichen mit der Kontrollgruppe. C20/c (terminale dynamische Compliance/Compliance) war significant höher in the FC77 Gruppe als in der FC43, PFOB und Kontrollgruppe. Die relative Genexpression der untersuchten Zytokine und Adhäsionsmoleküle war in allen PFC behandelten Gruppen gegenüber der Kontrollgruppe reduziert.
Schlussfolgerung: Eine Therapie mit aerosolisiertem Perfluorcarbon verbesserte den Gasaustausch und reduzierte die frühe pulmonale Entzündungsreaktion unabhängig vom Dampfdruck und der Strukturformel der verwendeten Perfluorcarbone. Auch wenn Unterschiede in Dampfdruck und Strukturformel zu Unterschieden in der optimalen Dosierungsstrategie führen können, sind prinzipiell mehrere, unterschiedliche Perfluorcarbone für eine Aerosoltherapie geeignet.