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DOI: 10.1055/s-2004-830090
80 Jahre „ Der Zauberberg”
Über die Reaktion der Ärzte auf den Roman Thomas Manns80 Years “The Magic Mountain by Thomas Mann”Comments on the Reaction by Physicians to this Novel Dem Andenken an Friedrich Trendelenburg (1916 - 2004) gewidmet. Anmerkung: Für freundliche Hilfe bei der Literatursuche und -beschaffung möchte ich in erster Linie Dr. Gunther Loytved, Medizinaldirektor, Gesundheitsamt Würzburg, danken.Publication History
Publication Date:
09 November 2004 (online)

An widersprüchlichen Aussagen zu Thomas Mann und seinem Werk mangelte es nie. Die Reaktion auf den „Zauberberg”, der ab Ende November 1924 im Buchhandel erhältlich war, bildete keine Ausnahme. Die Rezeption des Romans aus dem Blickwinkel von Literaturkritik und Literaturwissenschaft war weder einheitlich noch eindeutig, ja noch bunter und widersprüchlicher als die Reaktion der Mediziner. Dass namhafte Literaturkritiker bei aller Bewunderung keinen wirklichen Zugang zu dem Werk fanden, ist aus vielem erkennbar. Als Beispiel möge die Besprechung des seinerzeit bekannten Feuilletonredakteurs der Frankfurter Zeitung dienen, eines schnellen Lesers, der bereits Mitte Dezember 1924 seine Kritik präsentierte; sein Resümee: ... „in der kalten Eisluft schriftstellerischer Meistertechnik laufen die Personen auf ihren Geleisen”. ... „Aber es ist kein Roman, der Leben schildert. ... Daher kann dieses riesige Erziehungsbuch trotz seiner Geistesfülle zu unserer inneren Führung keinen Beitrag leisten” [7]. Die literaturkritischen Betrachtungen ebben in Deutschland Ende der 20er Jahre ab, schwinden nach 1933 zunehmend, und mit der Ausbürgerung des Dichters 1936 fast restlos. Literaturwissenschaft und Feuilletonistik verfielen dem Zeitgeist, der lange wirksam blieb. In den letzten Jahrzehnten offerierte Interpretationen des Romans weisen recht unterschiedliche, ergänzende oder korrigierende Aussagen auf [84]. Die Rezeption scheint noch nicht abgeschlossen. In dem kürzlich erschienenen Kommentarband zum „Zauberberg” ist ein 24-seitiges Kapitel der Rezeptionsgeschichte des Romans gewidmet; sie schließt mit den Worten:. „Inzwischen aber ... hat die Zeit ihr Urteil unüberhörbar gefällt. „Der Zauberberg” rechnet nicht nur, wie Buddenbrooks, zur Weltliteratur. Er wird heute international auch in die erste Reihe der modernen Romane gestellt” [47]. Die ärztliche Reaktion, die alle Kritik zunächst bestimmte, wird in dem Kommentarband nur flüchtig abgehandelt [48].
Allein wie wurde das literarische Produkt von den Ärzten, speziell den Lungenspezialisten, die sich „vordergründig” betroffen fühlten, aufgenommen? Der Frage wurde schon nachgegangen [59] [60]. Doch welche Folgerungen haben sich daraus ergeben und was ist aus medizinhistorischer Sicht zum „Davoser Zauberberg” von einst und der damals geübten Tuberkulosebehandlung zu sagen? Bevor ich mich der „ärztlichen” Aneignungs- und Wirkungsgeschichte des Romans annehme, noch einige Vorbemerkungen zu dessen Autor und dessen Verbindung zur medizinischen Sphäre. Denn das umfangreiche literarische Werk Thomas Manns, dieses Schriftstellers, der wie kaum ein anderer im 20. Jahrhundert Weltgeltung erlangte, beschäftigt sich eingehend mit Krankheit und Tod, Ärzten und Kranken, mit Anatomie, Physiologie, Biologie und Phänomenen der Evolution und mit vielem Naturwissenschaftlichen mehr. Werk und Person des Dichters sind unverkennbar und auf verwunderliche Weise mit der Pneumologie verbunden. Da ist als erstes seine Novelle „Tristan” [33], die der S. Fischer-Verlag im Jahre 1903 gemeinsam mit 5 anderen Erzählungen in einem Band, der ebenfalls den Titel „Tristan” trug, herausgab; die Novelle spielt in einem Sanatorium, in dem auch Tuberkulosekranke betreut werden [34]. Die weibliche Hauptperson der meisterlichen Erzählung stirbt an einem Blutsturz. 21 Jahre danach erscheint Manns bedeutendster Roman „Der Zauberberg” [32], der „vordergründig” [37], was Ort der Handlung und handelnde Personen anbetrifft, weitgehend pneumologisch orientiert ist. Die letzte Berührung mit der Pneumologie ergab sich für den Dichter durch eine Atemwegserkrankung, die er 1946 - er war damals 70 Jahre alt - nur dank pneumologischer Diagnostik und thoraxchirurgischer Intervention [81] überlebte.
Einblicke in das Sanatoriumsleben hatte Thomas Mann an einigen Orten [82], doch in Hinsicht auf die Betreuung von Tuberkulosekranken vorwiegend bei einem vierwöchigen Besuch seiner in Davos zur Kur weilenden Ehefrau im Mai/Juni 1912 gewonnen [80] und mit dem Schreiben der geplanten Novelle, die sich zu dem Roman auswuchs, bald begonnen. Vieles kam dazwischen. Mehr als 12 Jahre waren vergangen, als der Dichter am 27. September 1924 unter das Manuskript sein FINIS OPERIS setzte. Da der Verlag große Teile des Romans bereits gedruckt hatte, konnte „Der Zauberberg” zwei Monate danach zweibändig dem Buchhandel ausgeliefert werden. Um längere Neuheit zu gewährleisten, trug der Roman das Editionsdatum 1925. Die ersten Auflagen waren schnell vergriffen [51] [90].
Am Ort der Handlung, in Davos, empfand man das Buch als unverdiente Heimsuchung. Bei den Davoser Ärzten habe „der Roman einen Sturm der Entrüstung” hervorgerufen” hieß es [28] und wir hören von einem Kritiker, der im Spätsommer 1925 in Davos weilte, von „der frischen Atmosphäre von Befremden und Empörung, Hohn und Schadenfreude, die das Buch über seinen Schauplatz heraufgeführt” [17] habe. Ein anderer schrieb, „Der Zauberberg” sei „das bestgehasste Buch in Davos selbst, weil der Arzt dort rückhaltlos und fast nur in seinen Schwächen gezeichnet” [15] würde. Durch „dieses neueste Lehrbuch für Laien über Tuberkulose und Davos” würden die sonderbarsten Ideen verbreitet; auch gebe der Roman „gewiss nicht einen Querschnitt der Davoser Ärzte” wieder. Die Heilstättenärzte gewöhnten sich daran, gefragt zu werden: Wie stellen Sie sich zum Zauberberg? Erlauben Sie den Kranken, das Buch zu lesen? Hat das Buch wirklich so viel geschadet? [3]. In vielen Behandlungsstätten stand das Buch für die Betroffenen auf einer Art Index; das heißt, den Kranken wurde das Lesen des Romans schlichtweg verboten. Doch lassen sich auch in Davos selbst Stellungnahmen wie diese finden: „Nirgends stößt der Roman auf solchen Widerstand, wie in Davos selbst”... „gerade diejenigen, die aus ihm eine Lehre ziehen sollten, verurteilen ihn am meisten” [69]. Bei aller Empörung ist nichts bekannt von einem akuten allgemeinen Protest, von einer lauten, ablehnenden Stellungnahme. Turban, der maßgebliche Tbc-Experte in Davos und ärztliche Leiter des nach ihm benannten Sanatoriums war nicht mehr im Amt; er wird mit seiner Kritik erst im August 1926 zu Wort kommen. Und dennoch: der Schauplatz Davos und die meisten der dort tätigen Ärzte waren entrüstet und blieben unversöhnt. Der Gram hielt sich lange [65].
Zur ärztlichen Negativkritik in Davos trug bei, dass der Autor mit Unverfrorenheit etlichen Romanpersonen Züge von Ärzten und Schwestern verlieh, die er und seine Frau in Davos kennengelernt hatten. Später sollte er das „Morde” nennen [40]. In erster Linie betraf das den Hofrat Behrens, den Klinikchef des Sanatoriums Berghof, mit dem viele den ärztlichen Leiter des Waldsanatoriums Davos, Professor Dr. Jessen (1865 - 1935), der mehr als zwölf Jahre zuvor Katia Mann betreut hatte, identifizierten. Viele mussten das Vorbild bei aller Verfremdung, die der Dichter vornahm, wiedererkennen [78]. Mag sein, dass bei den Familien Mann und Pringsheim eine gewisse Missstimmung verblieben war, und sie nicht mehr so recht an die therapeutischen Empfehlungen glaubten, die nicht nur Katia Mann, sondern auch dem Zwillingsbruder Klaus Pringsheim [21] und Thomas Mann selbst [38] zuteil geworden waren. „Davos ist ein Schwindel”, schrieb Hedwig Pringsheim [20] schon im Juli 1912, als ihre Tochter erst die Hälfte der ihr „aufgebrummten Monate” [35] in Davos verbracht hatte. Denkbar wäre auch, dass der Dichter sich aufgerufen fühlte, an den bestehenden Zuständen Kritik zu üben und „vor den moralischen Gefahren der Liegekur und des ganzen unheimlichen Milieus” [38] zu warnen.
Literatur
- 1 Alphéus K. Zu Thomas Manns „Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 3. Sept. 1925
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2 Amrein O. Die Tuberkulose in ihrer Wirkung auf Psyche und Charakter. Korrespondenzblatt f. Schweiz. Ärzte 1919; 49, 1300 - 1309 Amrein, Otto (1873 - 1935) Tbc-Experte, leitete von 1916 bis Ende 1931 das international bekannte Sanatorium Altein in Arosa; zeitweise waren Kranke aus 31 verschied. Nationen Gäste des Hauses; die größte Gruppe stellten englische Patienten. (A. wurde ein Nachruf im LANCET (August 17, 1935. p. 403) zuteil, der folg. Passagen enthielt: ... the daily guide and counsellor of hundreds of phthisical English patients ... He was always on the side of prolonged bodily rest, although he learnt that it was possible to make exceptions for the Anglo-Saxon temperament. He was immensely respected and a little feared by his colleagues, .... If he had not been a doctor, Amrein could have easily made his mark as a musician, for he was a pupil of the great Joachim ...).
- 3 Amrein O. Aus den „Zauberbergen”. Münchner Med Wochenschrift. 25. Mai 1928; 21 908
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4 Anonymos, Annalen, Quartalsschrift für Literatur, Kunst, Leben, 2. Jahr, III. Quartalsheft, 1928, S. 555 - 558. Unter der Rubrik „Gestalten - Bücher - Stimmen” ein Artikel mit dem Titel: „Ausstrahlung des Zauberberges”. Verfasser wird nicht genannt.
- 5 Bollag S. Der Zauberberg. Roman von Thomas Mann. 1924, Verlag S. Fischer. Schweiz Med Wochenschrift Jg 55. 1925; 36 840
- 6 Brauer. et al . Zum 25jährigen Bestehen des „Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose”. Beitr Klinik d Tbk. 1920; Bd 46, H.1 3-6
- 7 Diebold B. Thomas Mann: „Der Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 1924 19. XII
- 8 Diehl K. Die Entwicklung der Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte „Waldhaus” Sommerfeld unter Professor Ulrici. Zeitschrift für Tuberkulose 1965 Bd. 123, Heft 4/6
- 9 Dierichs R. „Zauberbergkrankheit ...?”. Bochum: Bochumer Anzeiger und General Anzeiger 1929 (Das Vorwort trägt als Angabe von Ort und Datum: „Davos, August 1929”.) Ob es sich um einen Sonderdruck oder um eine Beilage zu einer der genannten Zeitungen handelt, ist unklar.
- 10 Dehoff E. Der Zauberberg. Von Thomas Mann (Kritisches Referat vom Gesichtspunkt des Tuberkulosearztes von Dr. E. D., früher Tuberkulose-Fürsorgeärztin in Mannheim, zur Zeit Davos). Tuberkulose 1925 42 - 45
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11 Düggeli O. Das Schicksal des Offentuberkulösen. Helvetica Medica Acta Basel: Benno Schwabe & Co. Verlag (mit Hinweisen auf zahlreiche Erhebungen mit ähnlicher Fragestellung) Supplementum XI, (Beilage zu Band 10 [1943] Heft 5)
- 12 Falk A F. Die Idee von Thomas Manns Zauberberg in ihrem Verhältnis zur Psychologie der Lungensanatorien. Nürnberg-Fürth: Nürnberg-Fürther Morgenpresse 12.7.1926
- 13 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Aerzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926. Die Tuberkulose. 1926; 20 313-316
- 14 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Ärzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926. Auf S. 315 der genannten Arbeit heißt es: „Eine Bemerkung sei nachgetragen: Die Kranken selbst halten Davos hoch, trotz des Widerstandes gewisser Ärztekreise.” Die Tuberkulose. 1926; 20 315
- 15 Gutmann J. Eindrücke über Indikationen und Erfolge in Davos (mit besonderer Berücksichtigung der Lungentuberkulose). Die Tuberkulose. 1926; 24 372-375
- 16 Haase E. Die Seelenverfassung des Tuberkulösen. Die Therapie der Gegenwart. Neueste Folge 27 Jg Mai 1925: 278-284
- 17 Hellpach W. Die Zauberbergkrankheit. (Internat. Ärztl. Fortbildungskursus d. Balneologie und Balneotherapie 1927). Die Medizinische Welt, 1, 22.10.1927. Band 9. Karlsbader ärztl Vortr 1928: 87-110
- 18 Hellpach W. Die Heilkräfte der geistigen Arbeit, die Lehren des „Zauberbergs”. Vortrag gehalten in der Kunstgesellschaft Davos, 14. März 1930. Schweizerische Medizinische Wochenschrift. 1930; 60. Jg. Nr.25 573ff
- 19 Hoffa L. Der Zauberberg von Thomas Mann. Nordbayrische Zeitung v. 24. August 1925 Kleines Feuilleton; der Artikel erschien mit gleichem Datum (24. August 1925) in der Frankfurter Zeitung.
- 20 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH Februar 2003: 94 und -307
- 21 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowolth Verlag GmbH Februar 2003: Auf S. 93 findet sich das folgende Zitat aus einem Brief Hedwig Pringsheim, der Mutter Katia Manns: „Klaus verbringt seine Ferien ... hier im Sanatorium. Sie wollten ihm natürlich - wie jedem, der so unvorsichtig ist, sich hier in Davos untersuchen zu lassen - eine Tuberkulose aufschwätzen”.
- 22 Jessen F (früher Oberarzt am Vereinshospital in Hamburg, jetzt Arzt in Davos). Lungenschwindsucht und Nervensystem. Monographie. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1905 zu den zitierten Ausführungen unter „Lungentuberkulose und Psyche”: 24-28
- 23 Jost C Dr. rer. pol.. Übersicht über die Entwicklung und das heutige Volumen des Davoser Fremdenverkehrs. In: Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf Wirtschaft und Bevölkerung in der Landschaft. Davos, Bern: Verlag Stämpfli & Cie 1952: 40-54
- 24 Klemperer F Prof. Dr. (Berlin-Reinickendorf). Ärztlicher Kommentar zu Thomas Manns „Zauberberg”. (Ein Beitrag zur Psychologie der Lungentuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung.) Die Therapie der Gegenwart, Dez. 1925, 27, 601 - 606 (Klemperer, Felix, 1866 - 1932, Internist, war Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Berlin-Reinickendorf; veröffentlichte 1920 sein Hauptwerk „Die Lungentuberkulose, ihre Pathogenese, Diagnostik und Behandlung. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1920
- 25 Klemperer F Prof. (Berlin). Thomas Manns „Zauberberg” im ärztlichen Urteil (Ein Beitrag zur Psychologie der Tuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung). Frankfurter Zeitung 22. Juni 1926; der gleiche Artikel erschien im Sonntagsblatt der New Yorker Volkszeitung, am 1. August 1926 455
- 26 Koch R Dr., Regierungsrath im Kaiserl. Gesundheitsamt. Die Aetiologie der Tuberculose. (Nach einem in der physiologischen Gesellschaft zu Berlin am 24. März gehaltenen Vortrag.). Berliner Klinische Wochenschrift. 10.April 1882; 19ter Jahrgang, Nr. 15 221-230
- 27 Kollarits J (Budapest, z.Zt. in Davos). „Stacheldrahterscheinungen in Lungenkurorten”. Schweiz Med Wochenschrift. 6. Jan. 1921; 32 744-745. Ferner Brief vom 23.09.1927 an Dr. Biland, Präsident des Ärztevereins Davos; Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Dokumentationsbibliothek Davos; Sig. 07.09.82.
- 28 Levy M (Berlin). Bemerkungen zum „Zauberberg” von Thomas Mann. Deutsche Med Wochenschrift. 12. Juli 1925; 28 1166
- 29 Lock W. 90 Jahre Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Prax Klin Pneumol. 1985; 39 392-396 Im Hinblick auf den „Ausbau des Heilstättenwesens” ist dort zu lesen „... ein entscheidender Einfluss auf die Tuberkulose-Epidemie konnte damit nicht erzielt werden. Es wurden nur Leichtkranke in Heilstätten aufgenommen. Die eigentlichen Infektionsquellen - rd. 9/10 des Gesamtkrankenbestandes - blieben zuhause”.
- 30 Löffler W (1887 - 1972), Prof. Dr., Internist, Universität Zürich. 100 Jahre Davos auf medizingeschichtlichem Hintergrund. In: Hrsgb. Suter F und Meyer H. Hundert Jahre Lungen-Kurort Davos. Bern: Verlag Hans Huber 1966: 9-27
- 31 Loewy-Hattendorf E. Ärztliche Probleme in der modernen Dichtkunst. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung.. 1925; 22, Nr. 19 603-606
- 32 Mann T. Gesammelte Werke. Der Zauberberg, Band III. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 9-994
- 33 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 216-262
- 34 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 217: -„Ozon und stille, stille Luft ... für Lungenkranke ist ‚Einfried’, was Doktor Leanders Neider und Rivalen auch sagen mögen, aufs wärmste zu empfehlen. Aber es halten sich nicht nur Phthisiker ... hier auf”.
- 35 Mann T. Gesammelte Werke. Zu Einzelzitaten im Zauberberg,. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: -Seitenzahl. „aufgebrummt”: Ausdruck des Heilstättenjargons; z. B. III, 83, 273, 449, 595, „Lebensfreundlichkeit” III, 804, 813, 832; „Lebensfreundschaft” III, 907
- 36 Mann T. Vom Geist der Medizin. Gesammelte Werke. Bd. XI . Frankfurt/M; 1974: 591-596. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift über den Roman „Der Zauberberg”. Deutsche Medizinische Wochenschrift. Nr. 29, 17. Juli 1925, S. 1204/05; ferner: Berliner Tageblatt, Abendausgabe, 54 Jg., Nr. 335; 17.VII.1925; auszugsweise im Berliner Börsen-Courier. Dass die Überschrift ungeniert boshaft auf die Schülerszene im FAUST anspielt („Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen; Ihr durchstudiert die groß‘ und kleine Welt, Um es am Ende gehen zu lassen, Wie’s Gott gefällt. .. usf.), bedarf vermutlich keines Hinweises.
- 37 Mann T. Siehe „Vom Geist der Medizin”. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. 1925 GW, XI: 591:-591: „vordergründig” lehnt sich an die Aussage des Autors an, dass der Roman „einen sozialkritischen Vordergrund” habe und „der Vordergrund dieses Vordergrunds medizinische Region” sei. Zum Zitat „Lebensdienst” siehe XI, 595
- 38 Mann T. Einführung in den „Zauberberg”. Für Studenten der Universität Princeton. 1939 XI: 602-617; (hins. Zitate siehe im Besonderen XI, 605, 613 und 612)
- 39 Mann T. „On Myself”. 1940 XIII: 127-169, hier S. 152
- 40 Mann T. Tagebücher 1946 - 1948. Herausgegeben von Jens I, Eintrag unter dem 18. VII. 1947: „Mit K. über die Morde des Buches”. Gemeint ist das unbedenkliche Porträtieren von Freunden und Bekannten, die zu Figuren des Faustus-Romans wurden. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag GmbH 1989
- 41 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe vom 29.6. und 7.7.1925 an den Herausgeber der DMW, Geheimrat Professor Dr. Julius Schwalbe. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 71-72
- 42 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe an Alphéus, Karl vom 11. und 26. Sept. 1925: S. 72/73 und 74. Zitat: ... „der Redaktion der Frankfurter Zeitung verdanke ich die Möglichkeit, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich über Ihre außerordentlichen Bemerkungen zum ‚Zauberberg’ gefreut habe”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993
- 43 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 152 Brief an Michael Ott v. 20.5.1948
- 44 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Brief an H. Ulrici vom 30.8.1925. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 72
- 45 Mosczytz N J. Hofrat Behrens. Kölnische Zeitung 7. November 1925 828
- 46 Mühsam H Dr.. Vom Geist der Medizin. Brief vom 10. Juni 1925 an die Redaktion der Vossischen Zeitung. 14.06.1925 Abdruck in Nr. 142
-
47 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126
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48 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126. Der auf S. 118 des Kommentars geäußerten Ansicht über „die Reaktion der Ärzte, und hier insbesondere der Lungenspezialisten. Sie lasen den Zauberberg als die detaillierte Denunziation des Sanatoriumsbetriebs durch einen Übelgesinnten, als eine geschäftsschädigende Antiwerbung aus unerfindlichen Motiven. ... Die Ärzte setzten sich mit vehementen Artikeln zur Wehr, um Ehre und Geschäft zu schützen.” möchte ich widersprechen; sie ist nicht zu begründen.
- 49 Neumann E Dr. (1866 - 1941; Ärztlicher Leiter des Sanatoriums Schatzalp in Davos). Davos und seine Privatsanatorien. In: Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung in der Schweiz. Sammlung von Aufsätzen, hrsg. von der Schweizerischen Zentralkommission zur Bekämpfung der Tuberkulose. Bern: Francke 1917: 383-386 (Die Arbeit enthält eine Liste der Heilanzeigen, wobei auffällt, dass die schweren tuberkulösen Erkrankungen zu den Kontraindikationen zählten. Die Indikationen beschränkten sich auf Vorbeugung der Gefährdeten und auf leichte Erkrankungsformen. Unter den vielen sicheren Heilanzeigen betrifft lediglich ein Drittel tuberkulöse Leiden. Die anderen Indikationen wie Bronchialasthma, Diabetes, Gicht, Basedow’sche Krankheit, Syphilis und Syphylis-Kachexie - um nur einige zu nennen - haben mit der Tbc nichts gemein).
- 50 Poeschel E. „Echo vom Zauberberg”. Bern: Der kleine Bund. Sonntagsbeilage des „Bund” 19 10.5.25; fast identische Texte erschienen in: Davoser Blätter. Jg. 54, Nr. 21, Juli u. Nr.22, August 25; ferner in der Zeitschrift: „Das Stachelschwein”, Jg. 1925, Heft Nr. 4, S. 15 - 19
- 51 Potempa G. Anmerkungen zur Editionsgeschichte. In Wisskirchen H: Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”. Einblicke in die Entstehungs- und Editionsgeschichte. Heinrich und Thomas Mann - Zentrum Lübeck. 1993
- 52 Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos. Dokumentationsbibliothek Davos; Sig 07.09.82
- 53 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos. Münchener Medizinische Wochenschrift. 6. Aug. 1920; Jg. 67, H. 32 939-941
- 54 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos. Erklärung. Unter Korresspondenz, Münchener Medizinische Wochenschrift. 10 Dezember 1920; H.50 1458-1458;
- 55 Prüssian A. „Der Zauberberg”. Münch Med Wochenschrift. 24.03.1925; Nr. 17, 72. Jg 696-697
-
56 Prüssian A. Brief an den Davoser Ärzteverein vom 26.06.1925; siehe Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Sig. 07.09.82. Dokumentationsbibliothek Davos
- 57 Ranke K E. Primäraffekt, sekundäre und tertiäre Stadien der Lungentuberkulose. Dtsch Arch Klin Med 1916 119
- 58 Rothpletz H. Durchleuchtung. Betrachtungen eines Arztes zu Thomas Manns „Zauberberg”. Bern: Der kleine Bund, Sonntagsbeilage des „Bund”. 1. März 1925; Jg.6, Nr.9 68-69
- 59 Saueressig H. Die medizinische Region des „Zauberberg”. Münch Med Wochenschrift. 1965; Jg. 107, Nr. 23 1169-1173
- 60 Saueressig H. Literatur und Medizin. Zu Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”. Deutsche Med Wochenschrift. 6. September 1974; Nr. 36, Jg. 99 1780-1786
- 61 Schelenz C (1884 - 1974; Dr., Chefarzt der Heilstätte „Vollmarstiftung” in Trebschen, Kreis Züllichau). Buchbesprechung: Thomas Mann: Der Zauberberg, Roman in 2 Bänden. Zeitschrift für Tuberkulose Berlin: Verlag S. Fischer 1924 Bd. 43, Heft 2: 163 (1925)
- 62 Schelenz C. Thomas Mann: „Der Zauberberg” vom Standpunkt des Tuberkulosearztes aus gesehen. Feuilleton, Deutsche Med Wochenschrift. 20. Mai 1925; Nr. 20 831-832
- 63 Schmid C. Die Davoser Hochschulkurse vor 75 Jahren, Vorspiel und Vorbereitung. Davoser Revue. März 2003; 78. Jg., Nr.1 13-15
- 64 Seckel H. Der Roman des Mediziners. In: Beilage der Vossischen Zeitung. Briefe an die Redaktion. 5. Juli 1925 160
- 65 Sprecher T. Davos im Zauberberg. Thomas Manns Roman und sein Schauplatz. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, siehe das Kapitel: Der Zauberberg in der Davoser Revue. 1996: 31-40 und 65
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66 Stern E (1889 - 1959) - deutscher Psychologe. Studium der Technik, der Medizin und verschiedener Fächer der philosophischen Fakultät in Berlin, Lausanne, Karlsruhe und Straßburg. 1915 Promotion zum Dr. med. in Straßburg, 1917 zum Dr. phil. in Gießen. 1920 Habilitation für experimentelle Psychologie und Pädagogik in Gießen; 1924 dort a. o. Professor für Philosophie und Pädagogik; 1927 Dozent am Pädagogischen Institut und Vorstand des Instituts für Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik in Mainz. 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt; 1934 Emigration nach Paris, dort bis 1940 an der Clinic de Neuro-Psychiatrie Infantile. Überlebte die Besatzung durch die Nazis in Südfrankreich. 1950 - 1955 an der Faculté Médécine der Sorbonne. 1948 Attaché, 1950 - 1956 Chargé de Recherches am Centre National de la Recherche Scientifique. Lebte zuletzt in Kilchberg.
- 67 Stern E. Die Einstellung des Kranken zu seiner Krankheit. Münchener Medizinische Wochenschrift. 13. Februar 1925; Nr. 7 254-257
- 68 Stern E. Beitrag zur Psychologie des Lungenkranken. Der Eindruck der Diagnose „Lungentuberkulose” auf den Kranken. Deutsche med Wochenschrift. 10 Juli 1925; Jg. 51, Nr. 28 1146-1149 (Nach einem im März 1925 im Aerzteverein in Davos gehaltenem Vortrag.)
- 69 Stern E Prof. Dr. phil et med.. Giessen (z. Z. Davos) Bemerkungen zu Thomas Manns „Zauberberg”. Medizinische Klinik. 16. Oktober 1925; Nr. 42 1594-1598
- 70 Turban K (Geheimrat, Dr. med., Chefarzt der ersten geschlossenen Heilanstalt für Lungenkranke in Davos, des späteren „Sanatorium Turban”, Begründer der systematischen Sanatoriumskur, die zum international anerkanntem Modell wurde; 1856 - 1935). Paralipomena der Tuberkuloseforschung Münchn Med Wschft 19.08.1927 33
- 71 Turban K. Lebenskampf, Die Selbstbiographie eines Arztes. Acta Davosiana. Juli 1935; Sonderheft, Jg. 3, Nr. 10 50
- 72 Turban K. Nachruf auf den am 5.4.1935 verstorbenen Karl Turban. Davoser Blätter 19. April 1935 Jg. 64, Nr. 15 (von einem nur mit den Initialen Dr. St. bezeichneten Verfasser; vermutlich handelt es sich um den Mitarbeiter Turbans, Dr. Hans Staub, den Leiter des Sanatoriums Schweizerhof)
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73 Ulrici H. (1874 - 1950) vielseitig gebildeter, maßgeblicher Tuberkuloseexperte; ausgebildet in Görbersdorf, dann lt. Arzt der Heilstätte Müllrose (für Kauf- und Handelsleute). 1912 wurde Ulrici zum zukünftigen dirigierenden Arzt des geplanten „Waldhaus Charlottenburg” gewählt, das er auszugestalten und geistig zu formen hatte und ab 9. II. 1914 (mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst 1914/18) bis 1945 leitete; die Heilstätte trug später den Namen „Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte Waldhaus Sommerfeld” und ist heute in die Helmuth-Ulrici-Klinik aufgegangen. Ulrici sah seine Aufgabe in der Behandlung jedes ansteckungsfähigen Kranken, um jegliche „Streuquelle” auszuschalten und schuf damit den Typ des modernen Tuberkulosekrankenhauses. Die Anstalt war als Entlastung für die (völlig überfüllte) Tuberkuloseabteilung des Krankenhauses Berlin/Westend gedacht.
- 74 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1921. Beitr Klinik d Tbk. 1921; Bd. 53, H.4 459-469
- 75 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1922. Beitr Klinik d Tbk. 1924; Bd. 57, H.3 332-341
- 76 Ulrici H. Thomas Manns „Zauberberg”. Klin Wochenschrift. 6. August 1925; 4. Jahrg. Nr. 32 1575
- 77 Ulrici H. Die Entwicklung des Heilstättenwesens zur Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland. In: Der Kampf gegen die Tuberkulose in Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Reichs-Tuberkulose-Ausschusses Berlin vom Generalsekretär Dr. Heinrich Grass (anläßlich der Konferenz der Internationalen Vereinigung z. Bekämpfung der Tuberkulose). Sept. 1939: 92-108
- 78 Virchow C. „Geschichten um den Zauberberg”. Deutsches Ärzteblatt - Ärztliche Mitteilungen. 1967; 64. Jg.; Hefte 5 und 6 263-265 und 316 - 319
- 79 Virchow C. Geheimrat Professor Dr. Friedrich Jessen und „Der Zauberberg”. Eine Geschichte aus dem Davos von dazumal. Davoser Revue. 1994; 69. Jg., Nr. 3 28-43
- 80 Virchow C. Katia Mann und „Der Zauberberg”, Thomas-Mann-Studien, Band XVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 1996: 165-185
- 81 Virchow C, Naef A P, Schaefer H E. et al .Thomas Mann (1875 - 1955) und die Pneumologie. Zur Indikation des thoraxchirurgischen Eingriffs im April 1946. Stuttgart - New York; Georg Thieme Verlag Deutsche Medizinische Wochenschrift 1997 122: 1432-1437
- 82 Virchow C. Das Sanatorium als Lebensform. Über einschlägige Erfahrungen Thomas Manns. Thomas-Mann-Studien, Band XXVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 2001: 171-197
- 83 Weigelt A. Briefe an die Voss. Zeitung. Brief einer Patientin v. 24.Mai 25. Vossische Zeitung 7. Juni 1925 136 Sonntag, Siebente Beilage
- 84 Schneider W. Zauberberg-Interpretationen neueren Datums: „Lebensfreundlichkeit und Pessimismus, Thomas Manns Figurendarstellung”. Frankfurt/M.: Vittorio Klostermann Verlag 1999: 199-344; Georg Kohler: „Castorps Imperativ oder: Die Philosophie auf dem Zauberberg” (S. 233 - 247) in „Das Unbewusste in Zürich, Literatur und Tiefenpsychologie um 1900”, herausgegeben von Thomas Sprecher, NZZ Verlag (2000)
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85 Zeitungsbericht: Anonymos, vermutlich Agenturmeldung: „Thomas Mann vor dem ärztlichen Forum”. Die Nachricht erschien (vermutlich u. a.) in der Morgenausgabe der Vossischen Zeitung, Berlin v. 20. Mai 1925; in der Nationalpost, Berlin v. 2. Mai 1925; in der Neuen Badischen Landeszeitung, Mannheim v. 25. Mai 1925.
- 86 Zeitungsbericht: Thomas Mann widerruft nicht! Die Debatten um den „Zauberberg”. Neues Wiener Journal 24. VII. 1925
- 87 Zeitungsbericht: „Thomas Mann und die Ärzte”. München: Der Völkische Kurier 30. Juni 1925 207
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88 Zeitschriften, ärztliche, in denen der Roman (vereinzelt mehrfach) besprochen wurde. Deutsche und Münchner Medizinische, Schweizerische und Klinische Wochenschrift, Medizinische Klinik, Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, Medizinische Welt, Therapie der Gegenwart, Die Tuberkulose, Beiträge zur Klinik der Tuberkulose, Zeitschrift für Tuberkulose, Zentralblatt für innere Medizin
- 89 Zickgraf G Dr. (Bremerhaven). Noch eine ärztliche Kritik über den „Zauberberg”. Zentralblatt für innere Medizin. 1925; Nr. 37 869-876
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90 Zur Editionsgeschichte des Romans: Sie übertraf selbst die Erwartungen des Autors und des Verlags. Schon Anfang Dezember 1924 wurde „das dritte Zehntausend vorbereitet” und im Februar 1925 konnte Thomas Mann einem Freund berichten, er habe „an Eintrittsgeldern in” sein „mystisch-humoristisches Kabinett schon einige siebzigtausend Mark verdient” und sich „einen hübschen sechssitzigen Fiat-Wagen” angeschafft. Nach einem Jahr waren 50 000 Exemplare verkauft, nach vier Jahren 100 000. Die Höhe der Gesamtauflage ist nicht mehr zu beziffern, da von den vielen Lizenz- und Lesering-Ausgaben die Auflagen nicht bekannt sind. Die Millionengrenze der deutschsprachigen Ausgaben ist seit Jahren längst überschritten. Der Zauberberg ist in 27 Sprachen übersetzt. In einigen Sprachen existieren mehrere Versionen, so im Japanischen fünf, im Englischen neuerdings zwei. Nach den Buddenbrooks ist der Zauberberg der verbreitetste Roman des Dichters. Die Modernität des Romans ist ungebrochen. Der Erfolg ist dem Zauberberg verblieben; er ist auch heute noch in jeder Buchhandlung, die auf sich hält, vorrätig, wird nach wie vor rege verkauft und meist, denke ich, auch gelesen.
Professor Dr. med. Christian Virchow sen.
Aussergasse 18 A
7494 Wiesen bei Davos/GR
Schweiz