Rofo 2004; 176(8): 1075
DOI: 10.1055/s-2004-830965
85. Deutscher Röntgenkongress

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Automatisierter Vergleich von Mammographie- und Histologie-Befunden

Wahrscheinlichkeitstheoretisches Expertensystem
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Publikationsdatum:
18. August 2004 (online)

 

Brustkrebsdiagnosen werden anhand histologischer und bildgebender Befunde erstellt. Durch Korrelation beider Ergebnisse lassen sich Probenfehler der Biopsie erkennen und Verzögerungen bei der Diagnose vermeiden. Wissenschaftler um E.S. Burnside, Kalifornien/USA, entwickelten dazu ein auf dem Bayes’schen Theorem basierendes Expertensystem (Am J Roentgenol 2004; 182: 481-488).

Es handelt sich um ein Computermodell, das BI-RADS-Deskriptoren ("Breast Imaging Reporting and Data System") mit Erkrankungen der Brust verknüpft. Die Deskriptoren entsprechen den verschiedenen möglichen Befunden der Mammographie, zum Beispiel ovale Form, Entkalkung usw. Darauf bezogen ermittelt das Expertensystem mithilfe des Bayes’schen Theorems die Wahrscheinlichkeit für eine spezifische Erkrankung der Brust sowie die Gesamtwahrscheinlichkeit für eine Malignität.

Die histologischen Resultate von 92 konsekutiven Brust-Biopsien wurden mit den Mammographiebefunden verglichen und hinsichtlich ihrer Übereinstimmung bewertet. Zuerst wählten die Radiologen in Unkenntnis der Biopsie-Ergebnisse die BI-RADS-Deskriptoren der Mammographiebefunde aus. Dann bewerteten sie die Übereinstimmung zwischen den pathologischen und mammographischen Befunden. Schließlich wurden diese Informationen in das Expertensystem eingegeben und eine automatisierte mammographisch-histologische Korrelation errechnet.