Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird auf das Gemälde „Judith mit dem Kopf des Holofernes” von Peter Paul Rubens eingegangen, das im Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig hängt. Anhand der Darstellung wird die darin enthaltene Geschlechterproblematik diskutiert. Es werden die Motive der Künstler erörtert, die sich ebenfalls mit der Thematik befasst haben. Darüber hinaus werden Überlegungen zu möglichen Gegenübertragungsgefühlen der BetrachterIn angestellt. In dem Bild von Rubens gehen Eros und Thanatos eine Verbindung ein, die einem archaischen Wunsch der Menschen entspricht und bei Balint eine tiefere Erklärung gefunden hat.
Abstract
In this paper the painting „Judith mit dem Kopf des Holofernes” by Peter Paul Rubens will be discussed. The relationship between Judith and Holofernes demonstrates the problems of the different sexes. Why does an artist confront himself with such a problem? What kind of (countertransference) emotions will be awaked within the onlooker? It was Rubens who turned out in his painting a harmony between eros und thanatos. Balint explained this archaic wish of mankind in his writings.
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Prof. Dr. med. Rudolf Klußmann
Med. Poliklinik des Universitätsklinikum Innenstadt
Pettenkofer Str. 8a
80336 München