Zeitschrift für Palliativmedizin 2004; 5(4): 107-112
DOI: 10.1055/s-2004-834564
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sterbende sedieren?

Sedation in the End of Life?H.  C.  Müller-Busch1
  • 1Abt. für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Palliativmedizin, GK Havelhöhe, Berlin, Universität Witten/Herdecke
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Januar 2005 (online)

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Zusammenfassung

Sedierung bei Schwerstkranken und Sterbenden spielt eine zunehmende Rolle zur Behandlung therapierefraktärer Symptome, aber auch zur Minderung von Anspannung und Angst in der Sterbebegleitung. Im Zusammenhang mit der auch in Deutschland zunehmenden Selbstbestimmungs- und Euthanasiedebatte wird auch das Thema einer „terminalen Sedierung” kontrovers diskutiert. Die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse, aber auch die Möglichkeit des Missbrauchs einer „terminalen Sedierung” zur vorzeitigen Lebensbeendigung machen es notwendig, Indikationen, Ziele, Absichten und ethische Implikationen einer medikamentösen Sedierung am Lebensende kritisch zu reflektieren und ihren Stellenwert anhand von Richtlinien zu verdeutlichen.

Abstract

Sedation in the end of life plays an increasing role in controlling refractory physical and psychological symptoms and in diminishing distress and anxiety in palliative care. The issue of „terminal sedation” has evoked ethical concerns and is also discussed controversially in the debate on euthanasia and self determination in Germany. The intentions, aims and indications for medical sedation should be reflected carefully with respect to personal needs and to ethical aspects to clarify its position in end-of-life care.