Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - 30
DOI: 10.1055/s-2004-834985

Auswirkungen einer schulischen Interventionsmaßnahme auf den BMI/BMI-SDS und die motorische Leistungsfähigkeit im Kindesalter (Zwischenergebnisse des CHILT-Projektes)

G Falkowski 1, B Koch 1, S Ritzeler 1, S Jouck 1, H Christ 2, S Coburger 2, W Lehmacher 2, B Bjarnason-Wehrens 1, W Tokarski 3, S Dordel 4, HG Predel 1, C Graf 1
  • 1Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln
  • 2Institut für medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Universität Köln
  • 3Institut für Freizeitwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln
  • 4Institut für Sportdidaktik der Deutschen Sporthochschule Köln

Einleitung: Die Adipositas im Kindesalter nimmt mit ihren negativen Folgeerscheinungen stetig zu. Entsprechende Präventionsmaßnahmen sind daher unbedingt erforderlich. Das CHILT- (Children's Health Interventional Trial) Projekt besteht aus Gesundheitsunterricht und vermehrter körperlicher Aktivität von der ersten bis in die vierte Klasse. Diese vorliegende Arbeit untersucht die Effekte auf den BMI und BMI-SDS und die motorischen Fähigkeiten nach 20,8±1,0 Monaten an 12 Interventionsschulen (IS) im Vergleich zu den Kontrollschulen (KS) am Ende der zweiten Klasse.

Methodik: Die anthropometrischen Daten wurden erhoben, BMI und BMI-SDS berechnet. Die Koordination wurde mit dem Seitlichen Hin- und Herspringen (SH) und die Ausdauer mit einem 6-Minuten-Lauf bestimmt.

Ergebnisse: Es wurden keine Unterschiede im BMI und BMI-SDS zwischen IS und KS gefunden (p>0,05). In der Gruppe der normal- und untergewichtigen Kinder betrug die Prävalenz der Adipositas in den Interventionsschulen 0,5% und in den Kontrollschulen 0,6% (p>0,05). Die Leistungsverbesserung beim SH war, adjustiert nach Geschlecht, Alter und Interventionszeitraum, in den IS signifikant größer als in den KS (p<0,001), jedoch nicht beim 6-Minuten-Lauf (p>0,05). Adipöse und Übergewichtige Kinder erreichten bzgl. der Koordinations- und Ausdauerleistungsfähigkeit in beiden Untersuchungen geringere Werte als normalgewichtige Kinder (jeweils p≤0,001), adjustiert nach Geschlecht, Alter und Schulform.

Zusammenfassung: Nach 20,8 Monaten Gesundheitserziehung gab es keine Unterschiede in der Prävalenz der Adipositas und des Übergewichts zwischen IS und KS, jedoch einen signifikant höheren Anstieg der koordinativen Fähigkeiten. Möglicherweise werden größere Effekte nach dem kompletten Interventionszeitraum deutlich