Aktuelle Ernährungsmedizin 2004; 29 - 33
DOI: 10.1055/s-2004-834988

Die Wirkung von Theophyllin im subkutanen Fettgewebe adipöser Personen

M Flechtner-Mors 1, C Jenkinson 2, A Alt 1, HK Biesalski 1, HH Ditschuneit 3
  • 1Universität Hohenheim
  • 2Universität Texas, USA
  • 3Universität Ulm

Ziel: Die Wirkung von Theophyllin auf die Lipolyserate im subkutanen Fettgewebe adipöser Personen und deren Beeinflussung durch Insulin.

Methode: In das subkutane Fettgewebe wurden bei adipösen Personen (n=8, BMI 42,3±5kg/m2, Alter 41,2±6 Jahre) 3 Mikrodialysekatheter (Zelluloseazetat, 30×0,3mm) implantiert. Die Katheter wurden mit 0,9% NaCl perfundiert (2,5µl/min). Nach 60min wurden dem Perfusionsmedium Theophyllin (10–4 M), Norepinephrin (10–4 M) oder beide Agentien gleichzeitig zugefügt. In einer weiteren Studie (n=8, BMI 44,1±7, Alter 44,2±8 Jahre) wurde Theophyllin (10–4 M), perfundiert. und nach 120min eine intravenöse Glukosebelastung (0,5g/kg Magermasse/2min) durchgeführt. Die Lipolyserate wurde durch die Glyzerinkonzentration im Fettgewebe gemessen (Biolumineszenz). Veränderungen des lokalen Blutflusses wurden mit der Ethanoltechnik bestimmt (Gaschromatographie).

Ergebnisse: Die lokale Perfusion des Fettgewebes mit Theophyllin steigerte die interstitielle Glyzerinkonzentration, die Wirkung von Theophyllin war deutlich schwächer als die von Norepinephrin. Wenn beide Agentien zusammen perfundiert wurden, konnte die durch Norepinephrin maximal erreichte Glyzerinfreisetzung durch Theophyllin weiter gesteigert werden. Durch die Glukosebelastung kam es zu dem erwarteten Insulinanstieg im Blut. Die durch Norepinephrin lokal induzierte Glyzerinfreisetzung wurde durch den Insulinanstieg gehemmt, nicht aber die durch Theophyllin induzierte Glyzerinfreisetzung. Der lokale Blutfluss im Fettgewebe wurde nach der Glukosebelastung durch Theophyllin und Norepinephrin gleichermaßen gesteigert.

Schlussfolgerung: Die durch Norepinephrin maximal erreichte Lipolyserate kann durch die Hemmung des Abbaus von cAMP weiter gesteigert werden. Insulin kann die lipolytische Wirkung von Theophyllin nur wenig beeinflussen.