Dtsch Med Wochenschr 2004; 129(44): 2374
DOI: 10.1055/s-2004-835272
Leserbriefe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Adulte Form“ der kongenitalen Leberfibrose

Zum Beitrag aus DMW 27/2004
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Oktober 2004 (online)

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Den Beitrag der Regensburger Arbeitsgruppe [3] haben wir mit Interesse gelesen. Einige Anmerkungen zum diagnostischen Algorithmus seien erlaubt, die auch für andere Lebererkrankungen gültig sind.

Gerade in einem sonographischen Kompetenzzentrum erscheint in diesem Fall die zusätzliche computertomographische Untersuchung der Leber bzw. des Abdomens von vornherein wenig erfolgversprechend. Wie von den Autoren selbst diskutiert, wäre eine MRT/MRCP hier durchaus interessanter gewesen. Wir vermissen aber - dies ist das Hauptanliegen unseres Leserbriefes - ganz entschieden die diagnostische Laparoskopie. Das laparoskopische Bild mit interlobulärer Fibrose erlaubt bereits die Diagnose einer kongenitalen Leberfibrose und wird durch die Biopsie unter laparoskopischer Sicht komplettiert [1]. Es sei betont, dass sich eine Zirrhoseausbildung - unabhängig von der zugrundeliegenden Lebererkrankung - durch alleinige Histologie nicht sicher ausschließen lässt.In bis zu einem Drittel der Fälle misslingt bei der unzweifelhaften laparoskopischen Diagnose einer Leberzirrhose die alleinige histologische Diagnose. Dies gilt für die konventionelle Laparoskopie mit Standard-10 mm-Optiken in gleicher Weise wie für die heutige Mini-Laparoskopie ([2], eigene Daten). Vielleicht hätte ein Betasten der Leber mit dem Taststab doch eine - klinisch ja durchaus zu erwartende - Konsistenzvermehrung gezeigt. Wir sind überzeugt, dass der internistischen Laparoskopie gerade bei speziellen hepatologischen Krankheitsbildern eine besondere Bedeutung zukommt.