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DOI: 10.1055/s-2004-836072
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Leben ohne Limit? - Erwiderung
Zum Beitrag aus DMW 16/2004Publication History
Publication Date:
15 November 2004 (online)
Ich danke Gleichmann für seinen Kommentar. Ja, hier hat sich leider ein Tippfehler eingeschlichen. Die Zahl, die auf Daten des NIH bestehen, ist 30 % und nicht wie fälschlicherweise angegeben 50 %. Dieser Wert von 30 %, schon seit Jahrzehnten bekannt, deckt sich auch mit neueren Daten wie zum Beispiel denen von Fleg [1]. Wir selbst haben kürzlich echokardiographisch bei einem unselektionierten Krankengut (aber eben Patienten und Patientinnen) ebenfalls eine signifikante Reduktion des „cardiac output“, vorab bei den so genannten „oldest old“, also bei Menschen über 85 Jahren, gefunden (Wicklein S et al. Increased arterial resistance in the splanchnic vascular area in oldest old patients. J Am Geriatr Soc (submitted)).
Ich gehe ganz mit Gleichmann einig, dass gewisse Kompensationsmöglichkeiten lange erhalten bleiben und die physiologische Reduktion der Herzfunktion auch häufig nicht mindernd für die Lebensqualität ist, da Betagte oft auch aufgrund anderer Umstände (z. B. Erkrankungen des Bewegungsapparates) die körperliche Aktivität etwas einschränken. Auch mit körperlichem Training kann die Herzfunktion lange auf hohem Niveau gehalten werden. Nach wie vor schwierig zu differenzieren innerhalb der Geriatrie ist ganz allgemein die Frage zwischen „normalem“ und „pathologischem“ Altern.
In dem kleinen Statement in der DMW [2] ging es mir aber eigentlich weniger um eine differenzierte Auseinandersetzung mit den physiologischen Veränderungen von einzelnen Organsystemen mit zunehmenden Alter als vielmehr darum, dass ich schon die Meinung vertrete - etwas gegengesetzt zu Vaupel - dass es ein natürliches Altern gibt.
Literatur
- 1 Fleg J L. et al . Cardiac versus peripheral contribution to the age-associated decline in areobic, capacity. J Am Coll Cardiol. 1997; 29 269A
- 2 Kaulen H. Leben ohne Limit?. Dtsch Med Wochenschr. 2004; 129 867
Prof. Dr. med. Cornel Sieber
Institut für Biomedizin des Alterns, Geriatrie Klinikum Nürnberg, FAU
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1
90340 Erlangen
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