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DOI: 10.1055/s-2004-837335
Die Auswirkungen einer internen Leistungsverrechnung anästhesiologischer Leistungen auf Prozesszeiten in der Anästhesie
Fragestellung: Durch die Einführung der internen Leistungsverrechnung (ILV) für anästhesiologische Leistungen auf Basis der OP-Zeit wird ein monetärer Anreiz geschaffen, Effizienzsteigerungen bei den anästhesiologischen Prozesszeiten zu realisieren. Ob dies tatsächlich gelingt, ist bislang nicht untersucht. Material und Methoden: Für 3 Jahre vor und nach Einführung der ILV in 2001 wurden die anästhesiologischen Prozesszeiten jeweils des ersten Halbjahres am UKE ausgewertet. Die Gesamtzahl der Narkosen wurde in 11 homogene Narkosegruppen (z.B. einfache Intubationsnarkosen, ITN plus ZVK, ITN plus ZVK und Arterie etc.) unterteilt (n=56.164). Die Prozesszeiten wurden insgesamt und für jede Gruppe im Zeitverlauf untersucht. Statistik: Kruskal-Wallis-Test der Zeitreihen. T-Test zwischen Werten 1998 und 2003. Signifikanzniveau p≤0,05. Ergebnis: Sowohl bei der Vorbereitung des Patienten als auch bei der Übergabe des Patienten konnten signifikante Zeitverkürzungen realisiert werden. Einleitung und Ausleitung blieben insgesamt gleich lang (s. Grafik).
In 8 der 11 Subgruppen konnten signifikante Zeitverkürzungen (15–35% der anästhesiologischen Prozesszeit) erreicht werden. Die deutlichste Zeitreduktion wurde bei Maskennarkosen (35%), bei Spinalanästhesien (28%) und Epiduralanästhesien (26%) erreicht.
Grafik: Entwicklung der anästhesiologischen Prozesszeiten, Mittelwert±SD, alle Fälle, 1998–2003. Signifikante Unterschiede sind mit # gekennzeichnet.