Fragestellung: Wird bei Überdruckbeatmung abgesaugt oder bronchoskopiert, kommt es zu einer Leckage im Beatmungssystem und Austritt von volatilen Narkotika. Ein neu entwickelter Konnektor mit Ventilschleuse soll bei offenem Verschluss-Stopfen den Druck im Beatmungssystem halten und den Austritt von Anästhesiegasen verhindern können.
Material und Methoden: Experimentelle Untersuchungen wurden an zwei Konnektoren (VBM Medizintechnik) (3mm/5mm Öffnung) durchgeführt. Für die Messungen wurden eine Test-Lunge von Puritan Bennet, das Beatmungsgerät „Primus“ von Dräger und der Monitor „S/5“ von Datex-Ohmeda verwendet. Es wurde der Austritt von Narkosegas durch die Konnektoren bzw. die Ventilschleusen bei offenem Verschluss-Stopfen geprüft ohne und mit eingeführten Kathetern (Ch 10, 14, 16) und einem Bronchoskop (3,8–4,2mm) unter druckkontrollierter Beatmung mit den Drücken Peak-PEEP von 5–0, 10–0, 20–0, 30–0, 40–0, 50–0. Es wurde ferner die Leckage bei einer druckkontrollierten Beatmung mit den Drücken Peak-PEEP von 20–5, 30–5, 40–5, 50–5 untersucht. Dies wurde untersucht ohne Ventil und mit Ventil jeweils ohne und mit eingeführtem Katheter.
Ergebnisse: Narkosegasleckagen traten selbst mit den Ventilschleusen unter Beatmungsdrücken von 5–10 mbar auf, solange noch kein Katheter oder Bronchoskop eingeführt war. Der 3mm Konnektor war bei eingeführtem Ch 14 Katheter oder Bronchoskop bis Beatmungsdrücken von 50 mbar dicht. Der 5mm Konnektor mit Katheter Ch 16 oder dem Bronchoskop.
Mit den Ventilkonnektoren konnte auch ohne eingeführten Katheter PEEP und Zugvolumen erreicht werden selbst bei den maximal getesteten Drücken 50–5 mit einer Systemleckage von 1,16 bzw. 0,47 l/min. Bei geöffneten Konnektoren ohne Ventil betrug die Systemleckage schon bei Drücken von 20–5 mehr als 4 l/min auch, wenn beim 3mm Konnektor ein Ch 14 Katheter und beim 5mm Konnektor ein Ch 16 Katheter eingeführt war.
Schlussfolgerungen: Mit den hier vorgestellten Ventil-Konnektoren tritt Narkosegas bei offenem Verschluss-Stopfen signifikant niedriger aus. Wird ein Katheter oder Bronchoskop mit optimaler Passung eingeführt, sind diese sogar komplett dicht. Selbst bei einem Beatmungsdruck von 50 mbar sind Zugvolumina und PEEP konstant.