Aktuelle Rheumatologie 2005; 30(6): 343
DOI: 10.1055/s-2005-858908
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

U. Müller-Ladner1 , B. Swoboda2
  • 1Universität Gießen und Marburg. Kerckhoff Klinik, Abt. Rheumatologie und Klin. Immunologie, Bad Nauheim
  • 2Waldkrankenhaus St. Marien, Abt. für Rheumatologie, Erlangen
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Publication Date:
09 December 2005 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wie in kaum einem anderen Fachgebiet hat die Molekularbiologie in den vergangenen Jahren das Verständnis der pathophysiologischen Zusammenhänge von Erkrankungen so nachdrücklich beeinflusst wie in der Rheumatologie und Klinischen Immunologie. Diese Entwicklungen beinhalteten nicht nur, wie häufig üblich, den reinen Erkenntnisgewinn, sondern darüber hinaus zahreiche „bench-to-bedside”-Situationen, in denen, wie anhand der TNF-Hemmer gezeigt, die im Labor gewonnenen Daten in kurzer Zeit in neue effektive Therapiestrategien umgesetzt werden konnten. Der Erfolg dieser molekularbiologisch-immunologischen Arbeit resultierte darüber hinaus in einer immensen Stimulation weiterer Forschungarbeiten. Diese klinisch-orientierte, wissenschaftliche Aktivität wird durch zahlreiche weitere auf molekularbiologischen Ergebnissen basierende Medikamente illustriert. Hierzu gehören die Anti-CD-20-Antikörper oder das CTLA4-IgG, welche entweder bereits kurz vor der Zulassung stehen oder in großen klinischen Studien getestet werden. Dazuhin hat sich die Rheumatologie und Klinische Immunologie durch ihre Arbeit international die führende Rolle zur Entwicklung und Einführung der biologischen Wirkstoffe, der „Biologics”, in der klinischen Medizin erworben. Diese „leading position” beinhaltet aber auch die kritische Auseinandersetzung mit den potenziellen Nebenwirkungen und Langzeitproblemen der neuen Medikamente. Die Lösung dieser Probleme ist ebenfalls eine grundlegende Aufgabe der heutigen und zukünftigen molekularen Medizin.

Um Ihnen die häufig sehr komplexen Zusammenhänge der molekularen Stoffwechselwege und -interaktionen zugänglich zu machen, werden Ihnen in zwei Themenheften zahlreiche Experten, die alle selbst an der Laborbank aktiv sind, eine detaillierte Beschreibung der experimentellen Modellsysteme, der pathophysiologisch wichtigsten Mechanismen und deren Erkenntnisse zu den einzelnen rheumatologischen Krankheitsbildern und -komplexen geben. Darüber hinaus werden sie über die kommenden Entwicklungen und Langzeitperspektiven aus dieser wissenschaftlichen Arbeit ebenfalls umfassend informieren.

Viel Freude und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre dieses Themenheftes wünschen Ihnen
Ihre
U. Müller-Ladner, B. Swoboda

Prof. Dr. med. U. Müller-Ladner

Kerckhoff Klinik, Abt. Rheumatologie und Klin. Immunologie

Benekestr. 2-8

61231 Bad Nauheim