Rofo 2006; 178(2): 237-239
DOI: 10.1055/s-2005-858927
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zervikale Liquorfistel nach Schleudertrauma - Behandlung mittels CT-gesteuerter Eigenblutinjektion

B. Turowski1 , F. Schellhammer1 , S. Roth1
  • 1Düsseldorf
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Publikationsverlauf

eingereicht: 6.11.2005

angenommen: 13.11.2005

Publikationsdatum:
12. Januar 2006 (online)

Einführung

Liquorunterdruckbeschwerden mit Auftreten von Kopfschmerzen und Schwindel bei aufrechter Körperhaltung sind ein bekanntes Phänomen nach Lumbalpunktionen (postpunktionelles Syndrom). Selten werden Beschwerden nach Bagatelltraumata oder ohne jede Traumaanamnese in Zusammenhang mit einem Liquorunterdrucksyndrom gebracht. Ursächlich wird analog zum postpunktionellen Syndrom ein Liquorleck angenommen.

Möglicherweise sind in diesen Fällen Bindegewebsstörungen mit resultierenden Schwachstellen in der Dura oder auch Fehlbildungen in der Nervenwurzeltasche (meningeale Divertikula etc.) verantwortlich (Lay. Current Treatment Options in Neurology 2002; 4: 357 - 363; Grimaldi et al. Neurol Sci 2004; 25: S135-S137).

Die klinische Symptomatik kann in orthostatischen Kopfschmerzen, die insbesondere anfänglich nicht streng positionsabhängig sein müssen, Übelkeit, Erbrechen, Abduzenzparese mit horizontalen Doppelbildern, Schwindel und Standunsicherheit, Hörstörungen, Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit, Verschwommensehen bestehen (Lay. Current Treatment Options in Neurology 2002; 4: 357 - 363; Brandt et al. Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen. 4. Auflage. Stuttgart: W. Kohlhammer, 2003: 77 - 82).

In der Bildgebung kann neben dem direkten Nachweis des Liquoraustritts an Wurzeltaschen oder peridural eine in der Nähe des Liquorlecks betonte epidurale Anreicherung oder auch ein Tiefertreten der Kleinhirntonsillen zu finden sein (Chiaparini et al. Neuroradiology 2002; 44: 143 - 150). Auch eine intrakranielle meningeale Anreicherung wird beschrieben (Lay. Current Treatment Options in Neurology 2002; 4: 357 - 363).

Es wird der Fall einer 70-jährigen Patientin dargestellt, die nach einem Minimaltrauma an Kopfschmerzen, Schwerhörigkeit und Drehschwindel litt.

Dr. Bernd Turowski

Diagnostische Radiologie/Neuroradiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf

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