Ultraschall Med 2004; 25(6): 463
DOI: 10.1055/s-2005-862189
DEGUM-Mitteilungen

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DEGUM-Miteilungen - Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Februar 2005 (online)

 

Liebe DEGUM-Mitglieder,

welche Bedeutung hat Ultraschall im Vergleich mit anderen bildgebenden Methoden? Auf diese Frage finden sich in der Literatur ganz unterschiedliche Antworten. 2 Beispiele: Bei einer Qualitätskontrolle der ambulanten bildgebenden Diagnostik in Nordrhein-Westfalen schneidet die Sonographie im Vergleich mit CT und MRT außerordentlich schlecht ab: Nur 29% der Sonographiebefunde werden als korrekt eingestuft (Krug et al. RöFo 2003; 175: 346). In einer anderen, hochrangig publizierten Untersuchung zur Identifizierung von Patienten mit Leberzellkarzinom wird die Sonographie im Vergleich mit CT, MRT und PET als "substanziell beste" Methode herausgestellt (Teefey et al. Radiology 2003; 226: 533). Wie passt das zusammen? Offenbar können Sonographiebefunde von sehr geringer oder außerordentlich hoher Qualität sein - abhängig von der Erfahrung des Untersuchers und der Güte des verwendeten Gerätes.

Um dies zu dokumentieren, hat die DEGUM Kriterien für eine qualifizierte Sonographieanwendung definiert. DEGUM-Mitglieder können je nach Qualifikation ein Zertifikat der Stufen I-III erwerben. Seit dem Dreiländertreffen in Hannover gilt dieses 3-Stufen-Konzept, das sich in der Gynäkologie/Geburtshilfe seit vielen Jahren bewährt hat, für alle Sonographieanwendungen; zertifizierte Ärztinnen und Ärzte werden auf der DEGUM-Homepage bekannt gemacht. In einer Übergangsphase sind hier auch die Namen der Seminarleiter und Ausbilder aufgeführt. Dabei setzt die qualifizierte Ultraschalldiagnostik immer die Verwendung eines hochwertigen Gerätes voraus (s. DEGUM-Geräteliste unter www.degum.de): Ärztinnen und Ärzte mit DEGUM-Qualifikation müssen dies bei der Zertifizierung nachweisen.

Die Sonographie ist schwierig, weil Bilder nicht nur interpretiert, sondern erst einmal gewonnen werden müssen. Die Untersuchung aus Nordrhein-Westfalen zeigt in ihrem ersten Teil (Krug et al. RöFo 2003; 175: 46), dass es genau daran mangelte: Die Qualität der Bilddokumentationen war bei der Sonographie hochsignifikant (p < 0,0001) schlechter als die Bildqualität von CT und MRT. Damit ist belegt, dass hier nicht die Qualität der Methode, sondern die Qualifikation der Untersucher gemessen wurde. Solange derartige Berichte erscheinen, wird sich die DEGUM weiter intensiv für die Qualitätssicherung der Ultraschalldiagnostik engagieren!

Mit herzlichen Grüßen aus Hamburg

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