Der Klinikarzt 2005; 34(1/02): XII-XIII
DOI: 10.1055/s-2005-862237
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Primärtherapie invasiver Aspergillosen - Welche Behandlungsstrategie ist effektiv und kostengünstig?

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Publikationsdatum:
09. Februar 2005 (online)

 

Aspergillosen sind schwere infektiologische Komplikationen, die besonders bei Patienten mit lang anhaltender Neutropenie auftreten. War bis vor kurzem Amphotericin B der Standard zur Therapie invasiver Aspergillosen, hat sich die Situation heute geändert, nachdem inzwischen verschiedene Alternativen zur Verfügung stehen. So sind beispielsweise die eher unzureichenden Ansprechraten stark immunsupprimierter Patienten bei einer Dosierung von 1 mg/kgKG ein Nachteil von Amphotericin B. Bei höheren Dosierungen (> 1 mg/kgKG) steigen zwar die Ansprech- zugleich jedoch auch die Komplikationsraten (Nierenversagen). Besser verträglich und mit weniger Nebenwirkungen belastet sind Lipidpräparate des Amphotericin B (liposomales Amphotericin B), sie mildern die Nebenwirkungen und können daher höher dosiert werden.

Eine aktuelle Therapiealternative ist Voriconazol, ein relativ neues Breitspektrum-Triazol, das insbesondere auch bei Aspergillus spp. hohe Ansprechraten aufweist. Das Triazol ist intravenös und oral anwendbar, die mittlere Dosierung beträgt i.v. 4mg/kgKG alle zwölf Stunden, die orale Dosis 200 mg alle zwölf Stunden. Seit August letzten Jahres steht Voriconazol auch als Trockensaft (Voriconazol 40 mg/ml Pulver) zur Verfügung.

Literatur

  • 5 Herbrecht R . Denning DW . Patterson TF . Voriconazole versus Amphotericin B for primary therapy of invasive aspergillosis.  N Engl J Med. 2002;  347(6) 408-415