Homöopathische Behandlung eines Skorpionstiches

Die Patientin befand sich im Urlaub auf Korfu/Griechenland und wurde eines Nachmittags um ca. 17.00 Uhr von einem kleinen, grauen Skorpion in den linken Fußballen gestochen. Sofort trat eine weißlich-rötliche Schwellung an der Einstichstelle auf mit einem unerträglich ziehend-stechenden Schmerz. Ein sofort aufgelegter Eisbeutel brachte Linderung.

Rubriken nach Kent:

• Skin: Stings of insects: Ledum dreiwertig

• Extremities: Swelling foot painful: Ledum zweiwertig

• Extremities: Pain sole of foot drawing/stitching: Ledum einwertig

• Generalities: becoming cold amel.: Ledum zweiwertig

Verordnung von Ledum C 30 5-minütlich „verkleppert”. Während der Einnahme der Medizin Abnahme der Schmerzintensität, aber die Patientin hatte das Gefühl, wie wenn das Gift über das Bein bis in den Kopf hochzog.

Um 20.00 Uhr Änderung der Beschwerdesymptomatik. Die Kälte wurde jetzt als unangenehm empfunden, es war eher angenehm, das Bein unter einer Decke liegen zu haben. Außerdem Kopfschmerz auf der linken Seite, besonders im Hinterkopf, eher ziehend.

Befund: grobneuroloigsch o.B., Rachen reizlos, Zunge Zahneindrücke. Schwellung des Fußballens geringer.

Rubriken nach Kent:

• Mouth: Indented tongue. Merc. dreiwertig

Rubriken (im Folgenden) nach Bönninghausen:

• Kopf halbseitig links - Merc. dreiwertig

• Hinterkopf - Merc. zweiwertig

• Körperteile, allgemein: Ziehen in inneren Teilen - Merc. vierwertig

• Verbesserung nach Umständen: warm Einhüllen - Merc. zweiwertig

• Verschlimmerung von Insektenstichen - Merc. zweiwertig

Verordnung von Mercurius solubilis C 30 alle 5 Minuten „verkleppert”. Verlauf: Am nächsten Morgen kaum noch Schmerzen, aber ein Frösteln des ganzen Körpers, verbunden mit einem ausgeprägten Hungergefühl.

Rubriken:

• Frostigkeit (leichtes Frieren) - Sep. zweiwertig

• Veränderung nach Zeit morgens - Sep. dreiwertig

• Hunger - Sep. dreiwertig

• Verschlimmerung, Insektenstiche - Sep. zweiwertig

Verordnung von Sepia C 200.

Verlauf: Frost und Hunger verschwanden nach dem Frühstück. Es kam gegen 11.00 Uhr zu einem ausgeprägten Schwächegefühl, weshalb die Patientin sich niederlegen musste und sich nicht bewegen mochte. Dieser Zustand klang nach ca. 10 Minuten ohne weitere Therapie ab und es ging der Patientin deutlich besser. Am Folgetag war die Patientin beschwerdefrei.

Literatur

• 01 Gypser K-H, Hrsg.. Bönnighausens Therapeutisches Taschenbuch. Revidierte Ausgabe 2000. 2. Auflage. Stuttgart; Sonntag Verlag 2002
• 02 Sabage R B, Hrsg.. Repertory of the Homoeopathic Materia Medica by James Tyler Kent. 2. Auflage. Sittingbourne; Homoeopathic Book Service 1990

Anschrift des Verfassers: