Die ärztliche Gesprächsführung im Sinne einer salutogenen Kommunikation

Zusammenfassung

Die ärztliche Gesprächsführung gewinnt immer mehr an Interesse von vielen Seiten: Nicht nur Patienten und Ärzte, sondern insbesondere auch die Verantwortlichen für Allgemeinmedizin, Universitätsinstitute und der AOK-Bundesverband haben erkannt, dass in der ärztlichen Gesprächsführung möglicherweise eine wichtige Ressource für die Prävention und Behandlung chronisch Erkrankter liegt.

Das schulmedizinische Paradigma der Pathogenese bestimmt noch sehr weit gehend die Arzt-Patient-Kommunikation - und immer mehr durch die DMPs. Dabei gehen gesundheitsfördernde (salutogene) Möglichkeiten der Arzt-Patient-Beziehung immer mehr verloren. Demgegenüber kann eine salutogenetisch ausgerichtete Gesprächsführung Ressourcen für Prävention und Heilung chronischer Erkrankungen mobilisieren. Dazu werden gesundheitsfördernde Inhalte, Strukturen und Interventionsmöglichkeiten einer salutogenen Kommunikation beschrieben.

Abstract

The way, how physicians conduct a conversation becomes more and more interesting for many of the parties involved: not only patients and physicians, but especially those responsible for general medicine, university institutes as well as the federal association of the AOK (Local Health Insurance) have realized, that the way, how physicians conduct a conversation might be an important resource for prevention and the treatment of chronically ill people.

The paradigm of pathogenesis of orthodox medicine has a great influence on the communication between physician and patient - and more and more via the DMP's. As a result, more and more healthful (salutogenic) opportunities for the relationship between physician and patient get lost. In contrast, a salutogenically oriented way of conducting a conversation can mobilize resources for prevention and healing of chronic diseases. The healthful contents and structures of a salutogenic communication are described.

Ärztliche Gesprächsführung - ärztliche Reflexionen - Salutogenese - Gesundheitsziele - Gesprächsphasen

Medical communication - salutogenesis - aim in health - phase of conversation

01 H. Feiereis berichtet wie viele andere auch von üblen Nebenwirkungen ärztlicher Worte im Aufsatz: Das Gespräch mit somatisch und psychosomatisch Kranken. In: Reimer C (Hrsg.): Ärztliche Gesprächsführung. 1994: 28

02 Grossarth-Maticek R: Selbstregulation, Autonomie und Gesundheit. Berlin: de Gruyter; 2003

03 Ein Modellprojekt der Universitäten Göttingen und Herdecke mit Unterstützung des AOK-Bundesverbandes. Es wird geleitet von Dr. Ottomar Bahrs (Göttingen) und Prof. Dr. Matthiessen (Herdecke) in Kooperation mit dem AOK-Bundesverband.

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06 Aristoteles nannte vier Causae: Bedingungs-, Wirk-, Form- und Zweck-Causa, die ich in zwei Causae zusammenfasse: die beiden ersten als Wirkursachen und die letzteren als maßgebliche Attraktoren (s.a. Petzold TD: Das Maßgebliche. Verlag gesunde Entwicklung; 2000: 49).

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08 Grossarth-Maticek R: Systemische Epidemiologie und präventive Verhaltensmedizin chronischer Erkrankungen. Berlin: de Gruyter; 1999

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12 Grossarth-Maticek R: Selbstregulation, Autonomie und Gesundheit. Berlin: de Gruyter; 2003

13 Grossarth-Maticek R: Systemische Epidemiologie und präventive Verhaltensmedizin chronischer Erkrankungen. Berlin: de Gruyter; 1999

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