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DOI: 10.1055/s-2005-863976
Hochregulierung von Somatostatin- und Gastrin-Rezeptoren durch externe Bestrahlung in vitro
Ziele:
Radioaktiv markierte Somatostatin- und Gastrinanaloga werden erfolgreich zur Diagnose und Therapie von Rezeptor-positiven Tumoren eingesetzt. Hierbei spielt die Dichte der exprimierten Rezeptoren eine entscheidende Rolle. In einer präklinischen Studie sollte der Einfluss einer externen Bestrahlung auf die Regulation von Somatostatin- und Gastrinrezeptoren untersucht werden.
Methoden:
AR42J-Zellen weisen sowohl Gastrin-(CCK-B) als auch Somatostatinrezeptoren des Typ 2 (SST2) auf. Die Zellen wurden mit 6 MV-Photonen mit 4, 8 und 16 Gy bestrahlt. Nach unterschiedlichen Zeitabständen bis 168h wurde der spezifische Uptake von In-111-DTPA-DGlu(1)-Minigastrin und von 111-In-DTPA-Octreotid in vitalen Zellen durch Inkubation von ca. 106 Zellen mit jeweils 3 kBq der Peptide untersucht. Die Blockade unspezifischer Bindungen erfolgte durch 10-6 M Gastrin oder Octreotid. Anschließend wurde der zelluläre Uptake zwischen der bestrahlten und einer Kontrollgruppe verglichen.
Ergebnis:
Abhängig von der Strahlendosis und vom Zeitintervall zeigte sich ein Anstieg des Uptake beider Radiopharmaka, mit steigender Strahlendosis in kürzerer Zeit. Für Gastrin fand sich 48h nach 16 Gy ein 4facher Anstieg des Uptake im Vergleich zur Kontrollgruppe. Für Octreotid lag der Anstieg zur gleichen Zeit bei Faktor 3. Der maximale Traceruptake lag für Gastrin nach 4 Gy bei 72h, nach 8 Gy bei 60h und nach 16 Gy nach 48h. Für Somatostatin lagen die Maxima ebenfalls nach 72h (4 Gy), 60h (8 Gy) bzw. 48h (16 Gy).
Schlussfolgerung:
Durch die Bestrahlung konnte in vitro eine Hochregulierung von CCK-B- und Somatostatinrezeptoren nachgewiesen werden. Dies könnte für die Diagnostik und für die Nuklidtherapie mit diesen beiden Peptid-Radiopharmaka bedeutsam sein.