Rofo 2005; 177 - S3_5
DOI: 10.1055/s-2005-863991

FAIR True-FISP MR Perfusionsbildgebung der Nieren

P Martirosian 1, U Klose 1, H Graf 1, CD Claussen 1, F Schick 1
  • 1Tübingen

Zielsetzung: Anwendungen der üblichen kontrastmittelfreien „arterial spin labeling“ Perfusionstechniken, die auf EPI Bildgebung basieren, sind durch deren Suszeptibilitätsempfindlichkeit stark eingeschränkt. Um die Suszeptibilitätsartefakte zu reduzieren wurde eine kontrastmittelfreie FAIR True-FISP Perfusionstechnik entwickelt und für die Perfusionsbildgebung der Nieren angewendet.

Material und Methodik: FAIR True-FISP Messungen wurden an den Nieren gesunder Probanden an einem 1,5 T MR Ganzkörpertomographen (Sonata, Siemens, Erlangen) durchgeführt. Es wurde eine optimierte True-FISP Sequenz mit TE=2,3 ms und TR=4,6 ms eingesetzt. Die Bilder wurden sowohl mit einem linearen als auch mit einem „centric reordered“ Phasenkodierschema aufgenommen. Für die Magnetisierungsinversion der FAIR Präparation wurde ein adiabatischer FOCI HF-Puls mit sehr gutem Schichtprofil implementiert. Perfusionsbilder in Atemanhaltetechnik wurden bei ein bzw. zwei Mittelungen in 26s bzw. 35s aufgenommen.

Ergebnisse: Die FAIR True-FISP Tomogramme der Nieren weisen ein gutes S/N-Verhältnis und keine Verzerrungen auf. Die Suszeptibilitätsartefakte konnten mit dieser Methode stark reduziert werden. Die Bilder zeigen eine starke Perfusion im Nierencortex, während die Medulla schwach perfundiert ist.

Schlussfolgerung: Es konnte festgestellt werden, dass die FAIR True-FISP Sequenz eine perfusions-gewichtete Bildgebung der Nieren mit reduzierten Suszeptibilitätsartefakten ermöglicht. Kontrastmittelfreie Perfusionsmessungen sind somit auch außerhalb des ZNS in Organen mit inhärenten magnetischen Feldinhomogenitäten, z.B. Leber, Lunge, Muskel usw., möglich.