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DOI: 10.1055/s-2005-863998
Kontrastmittelverstärkte MR- versus PET-CT-Colonographie im Tiermodell – Erste Ergebnisse und Vergleich zur Pathologie
Einleitung: Evaluation und Vergleich von Dunkellumen-Magnetresonanz-Colonographie (MRC) und Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomo-graphie (PET-CT) zur Detektion von Polypen in einem Ratten-Modell.
Material und Methoden: 4 männliche Wistar-Ratten erhielten im Alter von 4 Monaten mehrfache rektale Einläufe mit dem karzinogenen N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (MNNG), um Neoplasien im Colon-Rahmen zu induzieren. Die Bildgebung erfolgte 8 Monate nach dieser Prozedur. Die Vorbereitung und die Datenakquisition wurden unter Vollnarkose der Tiere durchgeführt. Nach 24h Nahrungskarenz erhielten die narkotisierten Tiere einen körperwarmen Einlauf mit 0.9%iger NaCl-Lösung zur Distension des Colons. Die MR-Untersuchung erfolgte in Rückenlage an einem klinischen 1.5-T-Gerät (Magnetom Sonata, Siemens Medical Solutions, Erlangen) unter Verwendung der Extremitätenspule. Native und Kontrastmittel-verstärkte (0.3 mmol/kg; Gd-DOTA; Dotarem®, Guerbet, Frankreich) 3D T1-w GRE-Sequenzen (volumetric interpolated breath-hold examination, VIBE) wurden akquiriert. Die Kontrastmittelaufnahme in Colon-Wand und Polypen wurde durch Signal-zu-Rausch- (SNR) und Kontrast-zu-Rausch (CNR)-Messungen quantifiziert. Anschließend erfolgte die intravenöse Gabe markierter Fluorodesoxyglucose (FDG), und die kombinierte PET-CT-Untersuchung (Biograph, Siemens Medical Solutions, Erlangen). Zwei Radiologen analysierten im Konsens die jeweiligen MR- und PET-CT-Datensätze auf das Vorhandensein von Polypen. Bei der MR-Untersuchung wurde Nach der letzten Untersuchung wurden die Tiere getötet, der Colon-Rahmen wurde in toto entnommen und zur histopathologischen Aufarbeitung gegeben.
Ergebnisse: In zwei Ratten wurde bei der histopathologischen Untersuchung jeweils ein Polyp (0.7 und 0.8cm) im distalen Colon gefunden. Mittels MRC wurden beide Polypen als helle Raumforderungen vor einem dunklen Hintergrund sicher detektiert. Im Vergleich zu den nativen Datensätzen zeigten die beiden Polypen deutlich erhöhte SNR-und CNR-Werte. Während der kleinere Polyp eine deutliche Glukose-Utilisation aufwies und in der PET-CT entdeckt wurde, lag der andere Polyp im Colon hinter der Harnblase und wurde beim ersten Read-out übersehen, retrospektiv konnte die Raumforderung ebenfalls abgegrenzt werden.
Schlussfolgerung: Die Kontrastmittel-verstärkte MRC erscheint auch im Tierversuch als sichere Methode zur Detektion von kleinen Polypen. Die Wertigkeit der PET-CT muss für diesen Ansatz weiter untersucht werden. Beide Verfahren könnten sich zum Monitoring neuer Therapiestudien eignen.