Motivation: Intravasale superparamagnetische Eisenoxidpartikel sind viel versprechende Kontrastmittel
für die Koronarangiographie. Über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten sind die Relaxationszeiten
des Blutes stark verkürzt. Bisher wurden zur Bildgebung hauptsächlich inversionspräparierte
MR-Sequenzen verwendet, die Inversionszeit wird dabei so gewählt, dass der Kontrast
zwischen Blut und Myokard maximal ist. Messdaten werden nur in einem kurzen Zeitfenster
minimaler Herzbewegung akquiriert. Auf die Inversionspräparation kann jedoch verzichtet
werden, wenn stattdessen mehrere Phasen im Herzzyklus aufgenommen werden.
Methoden:
Abbildung 1 zeigt das Schema der navigatorgesteuerten Sequenz. Die Messung wird herzvolumendeckend
durchgeführt, um bei minimaler Planung das optimale SNR zu erreichen. Durch die fortlaufende
Anregung wird ein reiner T1-Kontrast präpariert.
Resultate und Diskussion:
Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse einer 4D Koronarangiographie am Schweineherzen. Das
Kontrast-Rausch-Verhältnis ist im Vergleich zu inversionspräparierten Messungen gleicher
Messzeit ca. 50% niedriger, man erhält jedoch Volumendatensätze aus mehreren Herzphasen.
Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
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Gefäße oder einzelne Segmente können zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Ruhe sein
und werden in verschiedenen Phasen optimal dargestellt.
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Herzfunktionsparameter (EF, Wandverdickung) können gemessen werden.
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Die Herzbewegung kann bestimmt werden, damit ist eine retrospektive Bewegungskorrektur
der gemessenen Daten möglich.
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Die vorgestellte 4D-Technik nutzt den T1-verkürzenden Effekt des Kontrastmittels optimal
aus und liefert bei identischer Messzeit über die Gefäßdarstellung hinaus funktionelle
Zusatzinformationen.
Abb. 1: multiphasische 3D Messung; N – Navigator, F – Fettsättigung, Im – segmentierte
Gradientenecho 3D Bildgebung
Abb. 2: Volumenrekonstruktion der LAD und LCX (Schwein); Dünnschicht MIP der RCA