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DOI: 10.1055/s-2005-864006
Bestimmung von Schuhinnenmaßen – Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung mittels Computertomographie
Insbesondere beim Kinderschuh kommt der optimalen Anpassung hinsichtlich Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates im Erwachsenenleben große Bedeutung zu. Dies fand seinen Ausdruck unter anderem darin, dass es bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts üblich war, die Passform und Größenkontrolle durch kleine Röntgendurchleuchtungsgeräte in den Schuhgeschäften zu überprüfen.
Die Strategie seitdem war, durch Qualitätskontrollverfahren zu garantieren, dass der produzierte Schuh dem auf dem Leisten konstruierten Modell entsprach. Diese Verfahren gingen meist mit der Zerstörung des geprüften Stücks einher.
Hier wird ein Verfahren mittels Computertomographie zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung beschrieben. Der zu prüfende Schuh wird lückenlos in sagittaler Schichtführung untersucht. Der Datensatz wird mithilfe eines Nachverarbeitungsprogrammes (MATLAB) und einer 3D-Software (AMIRA) analysiert und die für den Konstrukteur maßgeblichen Maße der Brandsohle, dem wichtigsten Konstruktionselement eines Schuhs, automatisch bestimmt.
Durch Matching des für die Herstellung des Leistens verwendeten CAD-Datensatzes mit dem computertomographisch gewonnenen Binnenraum eines darauf aufgebauten Schuhmodells können Abweichungen sichtbar gemacht werden (Abb.).
Zusätzlich können zu wissenschaftlichen Zwecken die Daten mit der durch Laserabtastung gewonnenen Fußoberfläche verglichen werden.
Virtueller Vergleich eines Leistens mit einem darauf produzierten länger getragenen Schuh, „Ausgelatschte“ Zonen im Ballen- und Fersenbereich.