Pneumologie 2005; 59 - V408
DOI: 10.1055/s-2005-864294

Atemmuskeltrainung bei Patienten mit thorakal-restriktiven Erkrankungen – eine prospektiv randomisierte kontrollierte Studie

S Budweiser 1, M Mörtl 1, F Heinemann 1, M Pfeifer 1
  • 1Klinik Donaustauf, Zentrum für Pneumologie, Kooperierende Lehr- und Forschungseinrichtung der Universität Regensburg

Hintergrund:

Bei Patienten mit thorakal-restriktiven Erkrankungen kommt es infolge einer Verschlechterung der Atemmechanik zu einer langsam progredienten Atemmuskelinsuffizienz. Die Effekte eines gezielten Atemmuskeltrainings wurden bisher nicht evaluiert.

Methodik:

In einem randomisierten Ansatz wurden bei Patienten mit thorakal-restriktiven Erkrankungen, bei denen bereits eine Heimbeatmung eingeleitet worden war, in einer stabilen Phase die Auswirkungen eines 3-monatigen Atemmuskelausdauertrainings gegenüber einem „Placebo“-Training mittels einfachem Spirometer auf Lungenfunktion, Atemmuskulatur (PImax, PEmax, 12s MVV), 6-min-Walk, Spiroergometrie und Lebensqualität untersucht.

Ergebnisse:

Von 43 erfassten Patienten erfüllten 26 Patienten (VC 1,2±0,4l; VC 44±12% des Sollwertes, PaCO2 42±5mmHg) die Ein- und Ausschlusskriterien sowie das Studienprotokoll. Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte bei den Patienten, die das Atemmuskelausdauertraining durchgeführt hatten (n=13, durchschnittliche Trainingsdauer 103,1±27,4 Tage), eine signifikante Verbesserung des PImax (4,0 nach 4,9 kpa; p=0,013) beobachtet werden. Eine Verschlechterung der Blutgase, insbesondere des PaCO2, war bei keinem Patienten aufgetreten.

Schlussfolgerung: Atemmuskeltraining stellt möglicherweise auch bei Patienten mit thorakal-restriktiven Erkrankungen eine sinnvolle Therapieoption dar.