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DOI: 10.1055/s-2005-864406
Zusammenhang zwischen Lungenfunktion und asbestassoziierten Veränderungen der Pleura in Abhängigkeit vom Ausprägungsgrad
Ob benigne asbestassoziierte Pleuraveränderungen auch zu restriktiven Lungenfunktionssstörungen führen, ist bisher nicht eindeutig geklärt und Ziel dieser Untersuchung.
Unter Einsatz eines Befundcodierungsschemas für Thorax-HRCT's (analog zur ILO-Klassifikation 1980) bei n=142 Personen mit positiver Asbest-Berufsanamnese wurden Pleuraplaques und diffuse Pleurafibrose mittels detaillierter Analyse und Quantifizierung ihrer Lokalisation und Ausprägung erfasst und ausgewertet. Die Befundung wurde pro Referenzschicht (n=10) und Seite ergänzt um ein 8-Sektoren-Schema. Die zirkumferente Ausdehnung entlang der internen Thoraxwand wurde seitengetrennt ausgemessen. Diese patientenbezogenen Einzel- und Summenmaße wurden auf Korrelation mit den sollwertbezogenen bodyplethysmographisch und spirographisch ermittelten Lungenfunktionsparametern FEV1 und VC geprüft.
Pleurale und pulmonale Veränderungen lassen sich bei n=94 Exponierten diagnostizieren, von denen 73,4% beide Entitäten, 20,2% ausschließlich pleurale und 6,4% nur pulmonale Befunde aufweisen. Pleurale Befunde finden sich bevorzugt dorso-lateral in den Sektoren 4 und 5 der Lungenmittel- und Unterfelder (Referenzschichten 6–10). Pleuraplaques treten tendenziell eher rechts, diffuse Pleuraverdickungen eher links auf. Mit zunehmender transversal-zirkumferenter und kranio-kaudaler Ausdehnung der diffusen Pleurafibrose und Pleuraplaques auf beiden Seiten zeigt sich eine zunehmende Reduktion der Vitalkapazität (VC IST/SOLL) und der Einsekundenkapazität (FEV1 IST/SOLL). So beträgt z.B. der Korrelationskoeffizient r zwischen VC IST/SOLL und der Gesamtsumme der Plaques beidseits –0,313 (p<0,005), wenn das Vorliegen einer begleitenden Asbestose (überwiegend Kategorie 1) unberücksichtigt bleibt.
Die vorliegende Untersuchung zeigt einen Zusammenhang zwischen benignen asbestassoziierten Pleuraveränderungen und einer leichten restriktiven Ventilationsstörung.