Pneumologie 2005; 59 - P483
DOI: 10.1055/s-2005-864490

Erfolgreiche antimykotische und endoskopische Therapie bei beidseitiger Anastomoseninfiltration durch Aspergillus fumigatus (Af). Fallbericht bei Zystischer Fibrose (CF) und bilateraler Lungentransplantation (BLTX)

L Wagner 1, HJ Achenbach 1, W Gleiber 1, C von Mallinckrodt 1, TOF Wagner 1
  • 1Johann Wolfgang Goethe-Universität, Zentrum der Inneren Medizin, Medizinische Klinik II, Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie, Frankfurt am Main

Einleitung: Infektionen stellen den wichtigsten Risikofaktor für die Morbidität und Mortalität nach Lungentransplantation dar. Af führt häufig zu gefürchteten Komplikationen, zu denen auch die Anastomoseninsuffizienz mit häufig letalen Folgen für den Patienten gehört. Wir berichten über einen Fall von Anastomoseninfiltration durch Aspergillus fumigatus bei einem CF-Patienten nach BLTX.

Fallbericht: ein 38-jähriger CF-Patient wurde bei zunehmendem respiratorischem Versagen am 6,1.2004 bilateral transplantiert. Der unmittelbare postoperative Verlauf und die Rehabilitation waren problemlos. In einer Routinebronchoskopie im April 2004 wurden ausgedehnte sehr derbe Beläge im Bereich beider Anastomosen festgestellt. Kulturell und histologisch konnte der Nachweis von Af erbracht werden. Weitere pathologische radiologische oder klinische Befunde ergaben sich nicht. Eine orale Therapie mit Vfend (Voriconazol) musste wegen neurologischer Nebenwirkungen rasch abgebrochen werden. Unter einer dann eingeleiteten Therapie mit inhalativem Amphotericin B und einer iv Therapie mit Cancidas (Caspofungin) über insgesamt 6 Wochen sowie unter einer wiederholten endoskopischen Abtragung der Beläge, kam es zu einer kompletten Abheilung beider Anastomosen. Sowohl histologisch als auch mikrobiologisch kein Hinweis auf Aspergillusinfiltration.

Diskussion: Aspergillusinfektionen im Bereich der Anastomosen nach Lungentransplantation stellen eine gefürchtete Komplikation dar. Antimykotische Therapie allein ist häufig nicht dazu in der Lage die Anastomosen zu sanieren. Weitere lokale Therapiemaßnahmen vor allem bei konsekutiver Stenosierung: Bronchialstents, Ballondilatation, Lasertherapie und Brachytherapie. Im vorliegenden Fall zeigt der Patient unter einer Prophylaxe mit Sempera (Itraconazol) und Amphotericin B Inhalationen kein Hinweis auf ein Rezidiv.