Pneumologie 2005; 59 - P175
DOI: 10.1055/s-2005-864533

Verlaufsmessungen von exhaliertem Stickstoff-Monoxid (NO) bei allergischem und nichtallergischem (intrinsic) Asthma bronchiale unter Hochgebirgsbedingungen (Davos)

O Hausmann 1, A Gerber 2, D Groneberg 3, H Lode 3, G Menz 1
  • 1Deutsche Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang, Davos-Wolfgang, Schweiz
  • 2Helios-Klinikum E. v. Behring, Dep-Lungenklinik Heckeshorn
  • 3Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie Charité Berlin

Die eosinophile bronchiale Entzündung bei Asthma geht abhängig von deren Ausmass mit einer Erhöhung des exhalierten NO-Wertes einher. In zahlreichen Studien konnte die FE,NO (fraction exhaled nitric oxide) Messung als einfache, schnelle und nichtinvasive Messmethode zur Beurteilung der aktuellen bronchialen Entzündung bestätigt werden.

In einer prospektiven Analyse von konsekutiv in unsere Klinik eingetretenen allergischen (n=19) und nichtallergischen Asthmatikern (n=18) bestimmten wir als Verlaufsparameter in wöchentlichen Abständen das exhalierte NO sowie Lungenfunktion (FEV1, FVC, R tot) und Eosinophilenzahl. Dabei wurden drei Gruppen (allergisches Asthma, intrinsic Asthma mit/ohne systemischer Steroidtherapie) über bis zu 6 Wochen (im Mittel 4 Wochen) in wöchentlichen Abständen getrennt voneinander untersucht. Dabei zeigte sich insbesondere bei den allergischen Asthmatikern parallel zur Verbesserung der Lungenfunktion und der klinischen Symptomatik eine signifikante Abnahme des exhalierten NO-Wertes im Vergleich zum Ausgangswert bzw. zum Wert der jeweiligen Vorwoche (W1 56,4 ppb, W2 32,9 ppb, W3 28,0 ppb, W4 31,3 ppb, W5 25,6 ppb; W1–5 für Woche 1–5 mit den jeweiligen arithmetischen NO-Mittelwerten). Bei der Gruppe der Intrinsic Asthmatiker war eine solche klinisch relevante Reduktion der NO-Werte nicht zu dokumentieren, wenngleich es auch in dieser Gruppe zu einer statistisch signifikanten Abnahme des exhalierten NO-Wertes kam. Bei 2 Patienten aus der Gruppe der Intrinsic Asthmatiker musste eine Steroidstosstherapie durchgeführt werden, wobei es parallel zur klinischen Verbesserung zu einem Rückgang der erhöhten NO-Werte kam. Zusammenfassend kann unter Allergenkarenz im Hochgebirge (Davos) die bronchiale Inflammation bei allergischen Asthmatikern klinisch-, lungenfunktionell- und NO-kontrolliert positiv beeinflusst werden.