Pneumologie 2005; 59 - P358
DOI: 10.1055/s-2005-864556

Die Fiberbronchoskopie zur Abklärung peripherer Lungenherde

R Kröning 1, W Petermann 1
  • 1Medizinische Klinik, Brüderkrankenhaus St. Josef, Paderborn

Zur Abklärung der Dignität eines peripheren Lungenrundherdes bieten sich unterschiedliche Verfahren an. Die flexible Bronchoskopie mit transbronchialen Biopsien ist wenig invasiv und komplikationsarm, allerdings wird die Treffersicherheit mit Hinblick auf eine histologische/zytologische Sicherung unterschiedlich (20–84%) beurteilt.

Wir haben 56 Patienten mit einem solitären, nach CT-Kriterien tumorverdächtigen, peripheren Lungenrundherd einer Endoskopie in Lokalanästhesie unterzogen. Komplikationen traten nicht auf. Unter Röntgenkontrolle wurde die Biopsie-Zange im Zentrum der Verschattung zu platzieren versucht. Das gelang bei 42 Patienten. Bei 10 weiteren wurde der Randbereich erreicht, bei 4 Patienten konnte die Zange nur in die Nähe der Verschattung gebracht werden. Bei 52 Patienten wurde das tumortragende Segment auch lavagiert. 36 der im Zentrum lokalisierten Zangenbiopsien waren positiv, aber nur 2 der 10 aus dem Randbereich. Die vier nur aus der Nähe gewonnen Bioptate erbrachten kein diagnostisch weiterführendes Ergebnis. Die Zytologie war in lediglich 12 Fällen positiv. Bei allen zytologisch positiven Befunden war auch die Histologie positiv. Bei keinem Patienten gelang bei negativer Histologie ein zytologischer Tumornachweis.

Das positive Ergebnis der Zangenbiopsie war allein von der Lage der Biopsiezange im Tumorareal abhängig, nicht von der Histologie, der Größe und der Lokalisation des Tumors.

Bei 16 Patienten mit bronchoskopisch negativen Ergebnissen wurde die Histologie durch invasivere Verfahren (Nadelbiopsie, chirurgisch) gesichert, bei zwei weiteren wegen schwerer Begleiterkrankungen darauf verzichtet.

Die flexible Bronchoskopie ist zur Diagnostik peripherer Lungenherde eine schonende und komplikationsarme Primärmethode. Sie sollte vor invasiven Verfahren zum Einsatz kommen.