Laryngorhinootologie 2005; 84(3): 161-163
DOI: 10.1055/s-2005-866731
Tipps + Tricks

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine neue Beleuchtungseinrichtung für Nystagmusbrillen nach FRENZEL[1]

J.  Ilgner, Ph.  Düwel, L. Walther, M. Westhofen
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Publication Date:
04 April 2005 (online)

 

Dr. med. J. Ilgner

Wer kennt diese Situation nicht? Der Patient sitzt vor uns mit unklarem Schwindel, die Frenzel-Brille ist zwar schnell zur Hand, aber die uns allen seit dem ersten HNO-Praktikum wohl bekannten Glühlämpchen glimmen schwächer als der untergehende Saturn - oder auch gar nicht mehr. In der gut durchorganisierten Praxis sind Ersatzbatterien meist griffbereit. Sie werden eingelegt und verzögern den Sprechstundenablauf "nur" um die Dauer einer Patientenkonsultation. Doch was passiert, wenn die zuverlässige erste Helferin gerade Urlaub hat - oder wo soll der junge Bereitschaftsarzt in seiner großen Klinik nachts die passenden Batterien finden?

Häufig sind es die kleinen Problemchen, die den geordneten Ablauf stören - und die auf der anderen Seite den aufmerksamen Beobachter zum Erfinder machen. Ilgner u. Mitarb. gebührt der Verdienst, ein altes HNO-Hilfsmittel durch moderne Lichttechnik mit einfachen Mitteln optimiert zu haben. Nach ihren Berechnungen kann man 48000 (!) Nystagmusuntersuchungen mit einem Batteriesatz in der neuen "Frenzel-Ilgner-Brille" durchführen. Gäbe es keine nutzungsunabhängige Batterieentladung, dürfte dies selbst in einer großen Praxis oder Klinikambulanz für über 10 Jahre reichen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Ilgner u. Mitarb. mit dem hier vorgestellten kleinen pfiffigen Tipp den Umzug der altehrwürdigen schwarzen Frenzel-Brille in die Vitrinen der Medizinhistoriker einläuten.

Prof. Dr. Dr. R. Siegert, Recklinghausen

01 Auf die hier vorgestellte Beleuchtungseinrichtung wurde mit Beschluss vom 24.8.2004 ein ab dem 21.10.2000 laufendes Patent unter der Nummer 10052017 durch das Deutsche Patent- und Markenamt erteilt.

Literatur

01 Auf die hier vorgestellte Beleuchtungseinrichtung wurde mit Beschluss vom 24.8.2004 ein ab dem 21.10.2000 laufendes Patent unter der Nummer 10052017 durch das Deutsche Patent- und Markenamt erteilt.

  • 1 Düwel P . Engelke JC . Westhofen M . Untersuchung maculainduzierter vestibulookulärer Reflexe - Möglichkeiten und Probleme in der klinischen Routineanwendung.  Laryngorhinootologie. 2003;  82 1-6
  • 2 Haid CT . Der Spontannystagmus/Blickrichtungsnystagmus, Sonderformen des Nystagmus, andere pathologische Augenbewegungen und der okuläre Nystagmus. In: Haid CT (Hrsg.). Schwindel aus interdisziplinärer Sicht.  Stuttgart, New York: Thieme. 2003;  53-59
  • 3 Frenzel H . Prinzip und Durchführung der Leuchtbrillenuntersuchung zum Zwecke der Nystagmusbeobachtung unter Ausschluss der Fixation.   Luftfahrtmedizinische Abhandlungen. Leipzig,. 1936/37;  1-4
  • 4 Richwien R . Eine Modifikation der Leuchtbrille zur Nystagmusbeobachtung im nicht abgedunkelten Raum.   HNO. 1966;  14 54
  • 5 Blessing R . Kommerell G . Pseudospontannystagmus unter der Frenzelbrille.  Laryngorhinootologie. 1988;  67 453-456
  • 6 Patentamt der Bundesrepublik Deutschland Patentschrift DE 37 22 552 C 2 angemeldet am 08.07.1987, veröffentlicht am 11.07.1996.