NOTARZT 2005; 21(6): 209-211
DOI: 10.1055/s-2005-867031
Fortbildung
EKG-Beispiele
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute Rhythmusstörungen - Fallbeispiel 34

R.  Stangl1 , P.  Rupp1
  • 1Notfallzentrum Hirslanden Kliniken Bern, Salem-Spital, Klinik Beau-Site und Klinik Permanence, Bern, Schweiz
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Publication Date:
08 December 2005 (online)

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Anamnese

Die Alarmierung des Rettungsdienstes erfolgte wegen unspezifischer Symptome, wie allgemeine Schwäche und Übelkeit. Die Notrufbearbeitung war erschwert durch die nur rudimentären deutschen Sprachkenntnisse des Anrufers. Aufgrund der unklaren Notfallmeldung wird ein RTW zum Notfallort entsandt.

Die Rettungsassistenten finden in einer im 6. Stock eines Hochhauses gelegenen Wohnung eine ca. 50-jährige Patientin in schwer reduziertem Allgemeinzustand vor. Der Blutdruck ist weder manuell noch oszillometrisch messbar. Es findet sich ein rhythmischer, kaum tastbarer zentraler Puls. Auf dem umgehend angelegten EKG-Monitor zeigt sich eine bradykarde Herzaktion mit einer Frequenz um 25/min. Aufgrund dieses Befundbildes wird umgehend der Notarzt nachgefordert.

Die Anamneseerhebung ist bei nur rudimentären Deutschkenntnissen aller Beteiligten deutlich erschwert. Es wird über eine seit drei Tagen progrediente Verschlechterung des Allgemeinzustandes (AZ) berichtet. Aktuelle oder zurück liegende thorakale Schmerzzustände werden verneint. Angabe einer lange zurück liegenden, nicht näher benennbaren Herzoperation (retrospektiv war ein Zustand nach einer operativen Korrektur einer Fallotschen Tetralogie im frühen Kindesalter in der ehemaligen Sowjetunion eruierbar). Die Patientin nimmt Verapamil 120 mg ret. 1-0-1, Captopril 25 mg 1-0-1-, Phenprocoumon 0-0-1/2 regelmäßig ein.