Pneumologie 2005; 59 - 27
DOI: 10.1055/s-2005-867174

Pressure relief CPAP (C-flex™) versus Festdruck CPAP

G Nilius 1, A Happel 1, F Dünschede 1, KH Rühle 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin, Klinik Ambrock, Hagen, Universität Witten-Herdecke.

Einleitung und Fragestellung: Viele Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) klagen unter CPAP über den erhöhten Druck während der Ausatmung. Pressure relief CPAP (C-flex™) ist ein neuer Beatmungsmodus mit einem festen CPAP-Druck in der Inspiration und einer Druckabsenkung (regelbar in 3 Stufen) während der Expiration. Es sollte geklärt werden, ob durch die Druckabsenkung der AHI-Index relevant ansteigt, da der Behandlungsdruck reduziert wird. Unklar ist, inwiefern sich die Compliance verbessern lässt. Methodik: Ziel dieser prospektiven randomisierten Studie ist der Vergleich der polysomnographischen Daten unter CPAP und pressure relief CPAP, sowie die Erfassung der Compliance in den ersten 7 Wochen unter beiden Verfahren.

52 Patienten mit der Erstdiagnose eines OSAS erhielten eine konventionelle CPAP-Titration. Anschließend erfolgte mit dem ermittelten Druck jeweils eine Polysomnographie mit dem festen CPAP-Druck und mit Pressure relief CPAP (Stufe 3) im randomisiertem cross-over Design. Danach wurden die Patienten im zuletzt aktiven Modus entlassen und die Compliance-Daten nach 7 Wochen Therapie erfasst. Ergebnisse: Der durchschnittliche AHI betrug in der Diagnosenacht 53,3/h, unter CPAP 5,8/h und unter pressure relief CPAP 7,0/h. Der Arousal-Index betrug nativ 35,2/h, unter CPAP 12,6/h und pressure relief CPAP 12,9/h. (n.s.). Der Index der zentralen Apnoen betrug unter CPAP 0,71/h und unter pressure relief CPAP 1,17/h (p<0,05). Die Compliance nach 7 Wochen war unter pressure relief CPAP im Durchschnitt 9,4min länger als unter pressure relief CPAP (n.s.). Die Resultate aus der Auswertung von Fragebögen mit insgesamt 13 Merkmalen (weniger Beschwerden bedeutet einen geringeren Punktwert) erbrachten 16,4 Punkte für pressure relief CPAP und 18.1 für konstant-CPAP (n.s.). In der Beurteilung der Nebenwirkungen Mundtrockenheit war der Punktwert mit 1,4 unter pressure relief CPAP signifikant niedriger als mit 1,9 unter konstant-CPAP (p<0.05). Dieser Unterschied war nach 7 Wochen nicht mehr nachweisbar. Zusammenfassung und Schlussfolgerung: Hinsichtlich der Effektivität der Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe sind pressure relief CPAP (C-flex™) und konstant CPAP vergleichbar. In der ersten Therapienacht beklagen die Patienten mit pressure relief CPAP über weniger Mundtrockenheit, im Verlauf von 7 Wochen verschwindet dieser Unterschied. Die tägliche Nutzung pro Nacht ist in beiden Gruppen vergleichbar, möglicherweise profitieren die Patienten mit einem CPAP-Druck über 8cm stärker von pressure relief CPAP. Somit ist CPAP mit expiratorischer Druckabsenkung ein neuer Beatmungsmodus, der eine effektive Therapie von OSAS Patienten ermöglicht. Insbesondere für Patienten die anfänglich über Mundtrockenheit klagen und sich schwer an die Therapieform gewöhnen können stellt pressure relief CPAP somit eine weitere Alternative zum Festdruck-CPAP dar.