Rofo 2005; 177 - WS_106_2
DOI: 10.1055/s-2005-867197

Differenzialdiagnostik renaler Raumforderungen bei Erwachsenen und Staging des Nierenzellkarzinoms

P Hallscheidt 1
  • 1Universität Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Das Nierenparenchymkarzinom ist der dritthäufigste urologische Tumor in der westlichen Welt mit einer Inzidenz von 4–8/100.000 Einwohnern. Die Inzidenz-Rate steigt in den USA um ca 3% pro Jahr seit 1975. Da klinische Frühzeichen des Nierenzellkarzinoms fehlen und die Risikofaktoren keine ausreichende Eingrenzung in der Bevölkerung zulassen, ist der Ultraschall eine effektive Methode, um ein Karzinom frühzeitig in einem asymptomatischen Stadium zu entdecken. Die Weiterentwicklung der Operations- und Narkoseverfahren erlaubt seit ca. 1980 auch die Operation von ausgedehnten Tumoren mit Hereinreichen des Tumorthrombus in den rechten Vorhof.

Differenzialdiagnose von Nierenzellkarzinomen:

Durch die frühe Detektion fehlen meist eindeutige Hinweise auf die Diagnose Nierenzellkarzinom wie z.B. Kavazapfen oder Metastasen. Deshalb werden die häufigsten Differenzialdiagnosen dargestellt und Zeichen für bestimmte Entitäten aufgezeigt. MRT und CT haben hier unterschiedliche Vorteile, bei der Differenzialdiagnose.

CT und MRT: Staging des Nierenzellkarzinoms:

Das Tumor-Stadium ist nach wie vor der wichtigste Prognosefaktor für Patienten mit einem Nierenzellkarzinom und hat bedeutenden Einfluss auf die geplante Therapie.

Abhängig von dem vermuteten Tumorstadium und der geplanten Therapie müssen die diagnostischen Modalitäten CT und MRT entsprechend ihrer Vorteile eingesetzt werden.

Neben der radikalen Nephrektomie hat sich zwischenzeitlich die organerhaltende Operation als operatives Verfahren etabliert, mit entsprechenden Anforderungen an die Bildgebung.

Nach wie vor gilt die MRT jedoch als überlegenes Verfahren bei der Diagnostik von Tumorthrombi. Der Vorteil der MRT liegt in dem besseren Weichteilkontrast und der Möglichkeit, dynamische Untersuchungen durchzuführen.

Lernziele:

Differentialdiagnostische Möglichkeiten und Limitationen bei Raumforderungen der Niere unter Verwendung von MRT und CT.

Staging von Nierzenzellkarzinomen und Auswirkung auf die operative Strategie vor dem Hintergrund der zunehmenden organerhaltenden Operationen mit Vorteilen der CT und MRT.

Korrespondierender Autor: Hallscheidt P

Universität Heidelberg, Radiodiagnostik, Im Neuenheimer Feld 110, 69120, Heidelberg

E-Mail: hallscheidt@yahoo.de