Rofo 2005; 177 - WS_107_1
DOI: 10.1055/s-2005-867199

Was wissen wir über die Osteoporose? Aktueller Stand

D Felsenberg 1
  • 1Charité – Campus Benjamin Franklin, Zentrum Muskel- & Knochenforschung, Berlin

Die WHO definiert die Osteoporose als eine Erkrankung, bei der eine verminderte Knochenmasse und eine veränderte Knochenstruktur zu einer erhöhten Brüchigkeit des Knochens führen. Ist dies wirklich eine Krankheit oder dies nicht nur Symptom oder Risikofaktor?

Der Knochen bleibt zeitlebens einem stetigen Auf- und Abbau unterworfen. Dieser immer aktive Knochenmetabolismus ist dringend erforderlich, damit der Knochen seine Funktion als Statikorgan erfüllen kann. Da sich die statischen Momente immer wieder ändern, muss der Knochen anpassungsfähig bleiben. Dies ist ein Grundele-ment seiner Funktion, sich den Kräften, die auf ihn wirken, fortlaufend anzupassen. Geht diese Anpassungsfähigkeit verloren, erlischt die statische Kompetenz und der Knochen wird brüchig.

Welche Signale erhält der Knochen, die seine Anpassung regeln? Es sind die Kräfte und zwar fast ausschließlich die Muskelkräfte und die biochemischen Elemente des Knochenstoffwechsels. Das Körpergewicht spielt dabei eine weit überschätzte Ne-benrolle. Die Muskulatur erzeugt in der Wirbelsäule beim Vorwärtsbücken, ebenso wie in der Tibia bei der Landung nach einem Sprung, eine Kraft, die ca. dem 10fachen des Körpergewichtes entspricht. Die Muskeln und Knochen, zusammen mit Bändern, Sehnen, Nerven und Gelenkknorpel bilden somit ein Organsystem.

Lernziele:

Wer die Funktion und das Verhalten des Knochens verstehen will, muss ihn immer in dieses Organsystem einordnen. An einigen Beispielen wird die mechanische Kompetenz des Knochens erläutert.

Korrespondierender Autor: Felsenberg D

Charité – Campus Benjamin Franklin, Zentrum Muskel- & Knochenforschung, Hindenburgdamm 30, 12200, Berlin

E-Mail: felsenberg@ukbf.fu-berlin.de