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DOI: 10.1055/s-2005-867254
Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapiekontrolle neuroendokriner Tumore (NET) mittels Rezeptor-PET/CT und Szintigraphie
Der Nachweis von Tumoren mittels radiologischer Verfahren beruht überwiegend auf morphologischen Kriterien. Prinzip der nuklearmedizinischen Diagnostik von NET ist die spezifische Bindung eines radionuklidmarkierten Peptids an den Rezeptor (höhere Sensitivität und Spezifität). Ein weiterer Vorteil der Rezeptorszintigraphie (und neuerdings der Rezeptor-PET/CT) ist die Ganzkörper-(GK)-Diagnostik.
Das mit Indium-111 markierte Pentetreotide (OctreoScan) zeigt eine hohe Affinität zum SMS-Subrezeptortyp 2. GK-Szintigramme werden 4–6h sowie 20–26h, 44–50h und evtl. 72–120h p.i. angefertigt, eine SPECT 24h p.i. Wesentliche Vorteile der Markierung von HYNIC-Octreotide mit Technetium-99m gegenüber OctroScan sind die kürzere Untersuchungszeit (1-Tages-Protokoll) und die bessere Bildqualität, besonders der SPECT.
Die Rezeptor-PET/CT (z.B. mit Gallium-68-DOTA-NOC) ist aufgrund der sehr hohen Empfindlichkeit und des hohen Tumorkontrasts das sensitivste bildgebende Verfahren zum Nachweis neuroendokriner Tumore. Die GK-PET/CT dauert etwa 20 Min., die gesamte Untersuchungszeit weniger als 1 Std. Mit der SMS-R-PET/CT ist die Detektion von Tumoren <0,5cm möglich. Weitere Vorteile sind die Möglichkeit der Quantifizierung und die sehr geringe Strahlenexposition. Die PET/CT wird mit wachsender Bedeutung der Radionuklidtherapie neuroendokriner Tumoren auch zunehmend für die prätherapeutische Dosimetrie eingesetzt.
Zusammenfassung: Die Mehrzahl neuroendokriner Tumore kann mittels der SMS-Rezeptorszintigraphie nachgewiesen werden, auch dann, wenn CT und MRT unauffällig sind. Die GK-SMS-R-Szintigraphie und insbesondere die Ga-68 SMS-Rezeptor-PET/CT sollten daher heute bei substantiellem Verdacht auf das Vorliegen eines NET als erste bildgebende Verfahren zum Einsatz gelangen.
Lernziele:
Prinzip der nuklearmedizinischen Diagnostik von NET.
Somatostatin-Rezeptor-Expression von NET und ihre Bedeutung für die Diagnostik und Therapie.
Praktische Durchführung der Somatostatin-Rezeptorszintigraphie mit Indium-111 und Technetium-99m markierten Somatostatinliganden.
Klinische Indikationen: wann und bei welchen Fragestellungen sollten nuklearmedizinische Verfahren zur Anwendung kommen?
Durchführung und Ergebnisse der Rezeptor-PET/CT mit Gallium-68 markierten SMS-Analoga. Vorteile des Verfahrens gegenüber der Sonographie, der alleinigen CT oder der MRT-Diagnostik.
Korrespondierender Autor: Baum RP
Zentralklinik Bad Berka, Klinik für Nuklearmedizin/PET-Zentrum, Robert-Koch-Allee 9, 99437, Bad Berka
E-Mail: info@rpbaum.de