Rofo 2005; 177 - RK_203_3
DOI: 10.1055/s-2005-867279

Auf den Kopf gefallen: Verletzungen des Gehirns

D Petersen 1, S Gottschalk 1
  • 1Universität Lübeck, Institut für Neuroradiologie, Lübeck

Bildgebende Diagnostik des Schädelhirntraumas soll vor allem den raschen Nachweis oder Ausschluss raumfordernder Blutungen gewährleisten. Darüberhinaus ist die frühzeitige Erkennung bedrohlicher Hirnschwellungen sowie die Erkennung von Fremdkörpern, Lufteinschlüssen und knöchernen Verletzungen der Schädelbasis notwendig. In der Akutphase ist die Mehrschicht-CT das bildgebende Instrument der ersten Wahl mit unkomplizierter Überwachung Polytraumatisierter, kurzer Untersuchungszeit und praktisch ohne Kontraindikationen. Die MRT ist dagegen besonders in der postakuten und chronischen Phase geeignet, um Blutungen und Hirnverletzungsfolgen hoch sensitiv nachzuweisen. T2-gewichtet werden kleine Parenchymläsionen auch bei basisnaher Lokalisation kontrastreich abgebildet. Gefäßverletzungen lassen sich mit der MRA nachweisen und im Verlauf kontrollieren.

Trotz der oben genannten Einschränkungen wird die MRT zunehmend auch für die Akutdiagnostik des SHT in Betracht gezogen. Zwar sind in den ersten Stunden im Vergleich zur CT nur schwache Signalkontraste zwischen Blut und Parenchym zu erzielen, jedoch sind therapeutisch relevante Hämatome mit geeigneter Untersuchungsstrategie zuverlässig erkennbar. Differentialindikationen CT versus MRT werden erläutert und standardisierte Untersuchungsprotokolle vorgeschlagen. Das noch nicht ausreichend bekannte bildgebende Korrelat des diffusen axonalen Hirntraumas (DAI) wird anhand von T2*-gewichteten MR-Aufnahmen erklärt.

Lernziele:

Wann CT, wann MRT beim Schädel-Hirn-Trauma?

Wie erkenne ich ein frisches Hämatom im MRT?

MRT-Korrelate der Diffusen axonalen Hirnverletzung (DAI)

Korrespondierender Autor: Petersen D

Universität Lübeck, Institut für Neuroradiologie, Ratzeburger Allee 160, 23538, Lübeck

E-Mail: dirk.petersen@uni-luebeck.de