Rofo 2005; 177 - RK_210_4
DOI: 10.1055/s-2005-867296

Kolon

J Hansmann 1
  • 1Uniklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Während der Kolonkontrasteinlauf mehr und mehr der Endoskopie weichen musste, haben sich die Schnittbildverfahren CT und MR rasant weiterentwickelt. Das Kolon ist in der Standarddiagnostik auch ohne auf den Darm zielende Untersuchungsstrategie erkennbar. So wird die Beurteilung des Colons in der MR und CT des Abdomens notwendig. Daneben existiert die dedizierte Untersuchung des Kolons als Hydro-CT(MR) und die virtuelle Koloskopie. Die Sonographie ist für das Kolon aufgrund der physiologischen Luft im Lumen nur bedingt einsetzbar. Der Wert der Abdomenübersicht beim Ileus oder der Perforation ist unumstritten. Der Doppelkontrasteinlauf ist eine Alternative, wenn eine Koloskopie nicht durchführbar ist oder der Patient die Untersuchung verweigert. Häufiger ist die Indikation zum Monokontrasteinlauf mit wasserlöslichem KM gegeben (postoperative Anastomoseninsuffizienz, vor Stomarückverlagerung, Divertikulitis). Der Ultraschall ist zur Diagnostik der Sigmadivertikulitis geeignet. Für die CT und MR ist zwischen der Mitbeurteilung des Kolons und der speziellen Indikation zur Untersuchung des Kolons zu unterscheiden. Im Falle eines bekannten Malignomes wird das NM Staging notwendig, zusätzlich können sind Aussagen über die lokale Ausbreitung der Tumoren möglich (T-Staging). Bei der Sigmadivertikulitis erlaubt die CT eine zuverlässige Stadieneinteilung und somit die OP-Planung. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind eine Indikation zur Hydro-MR, die gleichzeitig den Dünn-und Dickdarm untersucht. Bei der Colitis ulcerosa ist die MR nur in der differenzialdiagnostischen Abgrenzung zum M. Crohn sinnvoll. Der MC und seine Komplikationen werden zuverlässig dargestellt. Die CT erbringt in der Zeit der MSCT ähnliche Befunde wie die MR beim Morbus Crohn, ist aber in Hinsicht auf die Gesamtlebensdosis nur in der Notfalldiagnostik bei Verdacht auf septische Komplikationen indiziert. Adäquate Untersuchungstechnik vorausgesetzt, ist die virtuelle Koloskopie als Screeninguntersuchung für das Kolonkarzinom geeignet. In der Mitbeurteilung des Kolons etwa im Rahmen des akuten Abdomens oder der Fokussuche müssen solide Tumoren und Lymphome, die ischämische Kolitis, bakterielle und spezifische Kolitiden und ihre Komplikationen in Betracht gezogen werden.

Lernziele:

1. Techniken: Kolon-KE, Hydro-CT/MRT, Virtuelle Koloskopie

2. Differentialindikationen konventionelles Röntgen Schnittbildverfahren

3. Differenzialdiagnosen (entzündlich, ischämisch, tumorös)

4.. Pitfalls

Korrespondierender Autor: Hansmann J

Uniklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, INF 110, 69120, Heidelberg

E-Mail: jochen_hansmann@med.uni-heidelberg.de