Rofo 2005; 177 - RK_212_1
DOI: 10.1055/s-2005-867301

Diffuse Leberparenchym-Veränderungen

N Hosten 1, J Kühn 1
  • 1Greifswald

Ausführlich werden Pathologie, Bildbefunde und Clinical Pathways bei der Leberzirrhose vorgestellt. Andere diffuse Lebererkrankungen wie die Hämochromatose oder extramedulläre Blutbildung werden kurz erwähnt.

Mikro- und makropathologische Befunde der Leberzirrhose werden betrachtet, ebenso Befunde beim Hepatozellulären Karzinom (HCC) in Zirrhose. Bildmorphologische Zeichen des HCC beschränken sich für die CT auf Veränderungen der Form und Außenkontur; auf Befunde beim Ultraschall wird eingegangen. Aussagekräftiger ist die Magnetresonanztomographie. Der Kurs stellt typische Signalmuster vor, die bei der Zirrhoseentwicklung für Leberparenchym, Narbe und Regeneratknoten gefunden werden. Bei der Volumenzunahme der Segmente 1,2 und 3 bei gleichzeitigem Volumenverlust der Segmente 4,5,6,7 und 8, wie sie für die Zirrhose typisch ist, behalten die volumenvermehrten Segmente nach Gabe von intrazellulären Kontrastmitteln das lebertypische Enhancement. Der volumengeminderte „zirrhotische“ Anteil zeigt dagegen Signalveränderungen, die die HCC-Diagnose erschweren. Der Kurs erläutert die wichtigsten Diagnosekriterien, indem er MR-Befunde mit histologischen und makropathologischen Befunden korreliert. Wesentlich für die Diagnostik des HCC in Zirrhose ist die Kontrastmittelgabe. Intrazelluläre Kontrastmittel haben gegenüber den interstitiellen Röntgenkontrastmitteln Vorteile, die für die verschiedenen Befundkonstellationen diskutiert werden. Der Stellenwert der KM- MRT in den verschiedenen klinischen Situationen wird abschließend diskutiert. Der Erfolg der Therapie des HCC hängt wesentlich von der Leberreserve ab, die mit intrazellulären KM abgeschätzt werden kann.

Unter den übrigen diffusen Leberparenchamveränderungen wird die extramedulläre Blutbildung bei aggressiverer onkologischer Therapie zunehmend häufiger; die Diagnose wird jedoch zu selten gestellt. Diferenzierungskriterien und Begleitbefunde wie paravertebrale Rumforderungen werden erläutert.

Lernziele:

1. Pathomorphologische Entwicklung der Leberzirrhose mit Entstehung von HCC.

2. Signalmuster der verschiedenen Zirrhosestadien einschl. HCC in nativer MRT.

3. Normalbefunde und Befundmuster der MRT nach Gabe intrazellulärer Kontrastmittel.

4. Neueste Entwicklungen bei intrazellulären Kontrastmitteln.

5. Clinical pathways bei Behandlung und beim Monitoring der Leberzirrhose.

6. Stellenwert der MRT vs. CT und Sonographie.

Korrespondierender Autor: Hosten N

Fr. -Loeffler Str. 23, 17487, Greifswald

E-Mail: hosten@uni-greifswald.de