Rofo 2005; 177 - RK_305_1
DOI: 10.1055/s-2005-867346

Pneumonie bei Immunsuppression

R Eibel 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Innenstadt, Institut für Klinische Radiologie, München

Angeborene oder erworbene Immunschwächen prädisponieren zu Infektionen. Die Lunge ist hierbei der häufigste Manifestationsort eines infektiösen Geschehens, wobei die Mortalität ausgesprochen hoch ist.

Das Ziel muss daher sein, die Pneumonie frühzeitig zu detektieren und möglichst keimadaptiert zu behandeln.

An den Radiologen werden daraus abgeleitet zwei Anforderungen gestellt:

1. Er muss das geeignete Untersuchungsverfahren anwenden, um die Infektion nachzuweisen und deren Ausprägung und ev. Komplikationen richtig einzuschätzen.

2. Er muss die Möglichkeiten und Grenzen des bildgebenden Verfahrens kennen, aus bildmorphologischen Veränderungen auf eine Erregerklasse rückzuschließen.

Es hat zahlreiche Studien gegeben, die den Wert der Thoraxübersichtsaufnahme im Hinblick auf den Nachweis von Infiltraten überprüft haben. Hierbei hat sich gezeigt, dass in bis zu 60% der Fälle die Übersichtsaufnahme unauffällig oder unspezifisch war. In der CT konnten dann aber pneumonietypische Läsionen nachgewiesen werden. Ein Ziel des Refresherkurses ist es daher, dem Zuhörer die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen bildgebenden Verfahren näher zu bringen, wobei auch kurz auf die MRT eingegangen wird.

Zur Reduktion der Strahlenbelastung hat in den letzten Jahren zunehmend die Niedrigdosis-CT Eingang in die Patientenversorgung gefunden. Es wird in dem Vortrag gezeigt, welche Bildqualität z. Z. mit der Ultraniedrigdosis-CT erreicht werden kann und wo Limitationen des Verfahrens liegen.

Um den Patienten keimadaptiert behandeln zu können, wird von dem Radiologen mitunter erwartet, dass er sich anhand der CT festlegt, um welchen Erregertyp es sich bei der pulmonalen Infiltration handelt. Es wird daher in dem Refresherkurs darauf eingegangen, wie verlässlich „pathognomonische“ Muster für einen Keimtyp sind und welche anderen Möglichkeiten herangezogen werden können, den Erreger einzugrenzen. Hierzu zählen u.a. die Anamnese, die Ursache der Immunschwäche und der Zeitpunkt der Pneumonie in Bezug zum Krankheitsverlauf.

Lernziele:

Der Zuhörer soll folgende Fragen beantworten können:

· Welche Möglichkeiten und Grenzen haben die verschiedenen bildgebenden Verfahren für den Nachweis von Pneumonien?

· Welche Muster von Infiltraten können in der CT nachweisbar sein?

· Wie weit gelingt mit der CT-Bildgebung eine erregerspezifische Diagnose und welche Zusatzinformationen können den Erregertyp einschränken?

Korrespondierender Autor: Eibel R

Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Innenstadt, Institut für Klinische Radiologie, Ziemssenstr. 1, 80336, München

E-Mail: Roger.Eibel@med.uni-muenchen.de