Rofo 2005; 177 - RK_321_3
DOI: 10.1055/s-2005-867384

Schwierige Differenzialdiagnosen der seronegativen Spondarthritiden

J Freyschmidt 1, A Sternberg 1, G Freyschmidt 1
  • 1Klinik für Radiologische Diagnostik und Nukleramedizin, Bremen

Insbesondere durch die MRT ist ein Wandel im diagnostischen Mosaik seronegativer Spondarthritiden eingetreten. Während früher für die Annahme einer seronegativen Spondarthritis der radiologische Nachweis einer Sakroilitis und/oder von Syndesmophyten oder Parasyndesmophyten oder einer Spondylodiszitis konditional waren, können heute seronegative Spondarthritiden, insbesondere der M. Bechterew, mit MRT viel früher erkannt werden, wenn man nur daran denkt. Die Patienten werden wegen unklarer Rückenschmerzen zur MRT überwiesen, und man sieht wirbelkörperkantenbetonte Signalintensitätsauffälligkeiten in T 2-gewichteten Bildern, die den ersten Hinweis auf einen anlaufenden M. Bechterew geben können, wenn man weitere klinische Kriterien hinzuzieht. Dieser sog. axiale Typ einer seronegativen Spondarthritis wird aber regelhaft als bakterielle Spondylitis oder als Metastasierung fehlgedeutet. Wie man in solchen Fällen erfolgreich diagnostiziert, soll in diesem Kurs gezeigt werden. Des weiteren werden seltenere Manifestationen einer seronegativen Spondarthritis an der Wirbelsäule gezeigt, die durch ihr Mischbild von Destruktion und Sklerose tatsächlich einen tumoröses Bild vortäuschen können, die man aber nahezu regelhaft unblutig diagnostizieren kann, wenn man Anamnese und Klinik, insbesondere Hautveränderungen, hinzuzieht.

Lernziele:

1. Das Erkennen früher Formen seronegativer Spondarthritiden

2. Die klinisch-radiologische Differenzierung ungewöhnlicher Manifestationsformen seronegativer Spondarthritiden von bakteriell-entzündlichen und tumorösen Veränderungen

Korrespondierender Autor: Freyschmidt J

Klinik für Radiologische Diagnostik und Nukleramedizin, St. Jürgen Straße, 28203, Bremen

E-Mail: freyschmidt@radiologie-freyschmidt.de