Zur bildgebenden Diagnostik von Knochenmetastasen und dem Plasmozytom stehen 5 verschiedene Verfahren zur Verfügung: Röntgen, Szintigraphie, MSCT, MRT und PET-CT. In diversen Studien hat sich gezeigt, dass die Projektionsradiographie häufig falsch negative Ergebnisse erbringt. Die Szintigraphie bietet den Vorteil der Ganzkörperdiagnostik des Skeletts. Jedoch sind osteolytische Metastasen, sowie das Plasmozytom häufig szintigraphisch stumm. Die MSCT erlaubt eine detailgenaue Abbildung der Spongiosa und Kompakta und damit die Abschätzung der Frakturgefahr. Knochenmarkmetastasen, welche noch nicht zur Osteoklasie geführt haben, können jedoch nur mit der MRT abgebildet werden, so dass die MRT derzeit als das sensitivste Verfahren gilt. Mit der Einführung neuer Spulensysteme, ist es möglich geworden den gesamten Knochenmarkraum in ca 30–40 Min. abzubilden. Dies sollte immer mit einer Kombination aus T1-w FSE und fettgesättigten Sequenzen (z.B. STIR) erfolgen. Werden nur STIR Sequenzen benutzt so besteht die Gefahr, dass Hämangiome als Metastasen fehlgedeutet und rein osteoblastische Metastasen nicht erkannt werden. Auf T1-w SE Aufnahmen können sie jedoch als hypointense Herde nachgewiesen werden. Die PET bzw. PET-CT als relativ neues bildgebendes Verfahren ermöglicht ebenso eine sensitive Ganzkörperdiagnostik, wobei auch alle parenchymatösen Organe dargestellt sind. Bezüglich der Diagnostik von Knochenmetastasen und Plasmozytom gibt es bisher nur spärliche und zum Teil widersprüchliche Aussagen. Ab einer bestimmten Größe von ca 1cm speichern die meisten Metastasen nachweisbar FDG. Die Kombination PET-CT erlaubt eine Erhöhung der Sensitivität als auch der Spezifität bei der Metastasendiagnostik.
Die bildgebende Diagnostik bei multiplen Myelom unterliegt derzeit einem Wandel. In verschiedenen Studien hat sich gezeigt, dass Myelominfiltrate mit der konventionellen Röntgendiagnostik in 50–80% nicht diagnostizierbar sind. Deshalb wird verstärkt die MRT der Wirbelsäule oder die Ganzkörper-MRT zum primären Staging eingesetzt. Das Infilltrationsausmaß in der MRT hat sich als wichtiger prognostischer Faktor herausgestellt und wurde in das klinische Stadiensystem von Durie und Salmon integriert.
Lernziele:
-Sensitivität der verschiedenen bildgebenden Verfahren in der Metastasendiagnostik: Röntgen, Szintigraphie, MSCT, MRT, PET-CT
- Unterscheidung von osteoporotischen und neoplastischen Wirbelkörperfrakturen
- Staging von Patienten mit multiplem Myelom
Korrespondierender Autor: Baur-Melnyk A
Klinikum Großhadern, Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München
E-Mail: Andrea.Baur@med.uni-muenchen.de