Rofo 2005; 177 - VO_2006
DOI: 10.1055/s-2005-867424

64-Schicht koronar CTA: Herzfrequenzabhängigkeit der Bildqualität unter Verwendung einer 0.33s/360°-Rotation

J Wintersperger 1, K Nikolaou 1, C Becker 1, Ziegler F von 1, T Flohr 1, CR Rist 1, A Knez 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluierung einer höheren Rotationsgeschwindigkeit (0,33s/360°) und deren Einfluss auf die Bildqualität in Abhängigkeit von der Herzfrequenz (HF) in der 64-Schicht Koronar CTA. Methode: 64-Schicht Koronar CTA Datensätze von 32 Patienten (HF 53–92) mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 0,33s/360° (Sensation 64, Siemens) wurden untersucht. Es wurde ein Standardprotokoll mit 64×0,6mm Kollimation und automatischer KM-Injektion (Ultravist 300, Schering AG). Es wurden Datensätze im gesamten RR-Intervall in 50ms Abständen rekonstruiert und von zwei unabhängigen Auswertern nach folgenden 3-Punkte-Schema beurteilt: 1=exzellent, 2=geringe Artefakte (diagnostisch) und 3=ausgeprägte Artefakte (nicht diagnostisch). Bei HF>65 wurden sowohl Einzelsektor- als auch Zweisektorrekonstruktionen beurteilt. Die Bildqualität wurde zur Herzfrequenz korreliert und der Unterschied von Einzel- und Mehrsektorrekonstruktion evaluiert. Ergebnis: Bei allen Patienten konnte eine diagnostische Bildqualität erreicht werden. Die mittlere Bildqualität bei HF 65 war 1,16 im Vergleich zu 1,57 bei HF>66bpm (P=0,01). Die Multiphasenrekonstruktion verbesserte die Bildqualität in HF>66 nicht signifikant (1,71±0,43 vs. 1,65±0,30; P=0,62). Während in HF 70die beste Bildqualität in der Diastole erreicht wurde, war bei HF>75 die beste Bildqualität in der Systole zu finden. Im Gesamten zeigte die Bildqualität keine signifikante Korrelation zur Herzfrequenz der Patienten (R=0,22). Schlussfolgerung: Die verbesserte zeitliche Auflösung bei 0,33s/360° Rotationsgeschwindigkeit ermöglicht eine diagnostische Bildqualität in einem großen Herzfrequenzbereich. Mit zunehmender Herzfrequenz verschiebt sich jedoch der Zeitpunkt der besten Bildqualität in die Systole während bei niedrigeren Frequenzen dieser Zeitpunkt in der Diastole zu finden ist. Ob diese Tatsache die Aussagekraft der Koronar CTA bei höheren HF beeinflusst muss Ziel weiteren Studien sein.

Korrespondierender Autor: Wintersperger J

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrasse 15, 81377, München

E-Mail: bernd.wintersperger@med.uni-muenchen.de