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DOI: 10.1055/s-2005-867428
Nichtinvasive Detektion von Koronararterienstenosen mit Mehrschicht-Computertomographie und Magnetresonanztomographie
Ziele: Vergleich der Mehrschicht-Computertomographie (MSCT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) zur nichtinvasiven Detektion von Koronararterienstenosen bei Patienten mit dem Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit und geplanter konventioneller Koronarangiographie. Methode: Es wurden 129 Patienten prospektiv in diese „intention-to-diagnose“-Studie eingeschlossen. Die MSCT wurde nach intravenöser Injektion von Iodixanol (Visipaque 320, GE-Healthcare Biosciences) mit 16*0,5mm Detektorkollimation (Aquilion 16, Toshiba Medical Systems) und die MRT an einem 1.5T Tomographen (Magnetom Sonata, Siemens Medical Solutions) mit einer “steady-state free-precession“ Sequenz sowohl während Atemnavigation (1,2*0,9*0,7mm3) als auch Atempause (1,5*1,5*0,7mm3) durchgeführt. Die Gefäßanalyse basierte auf Quellbildern, dreidimensionalen Rekonstruktionen und Reformationen entlang der Koronararterien. Die quantitative Auswertung der konventionellen Koronarangiographie (Integris 3000, Philips Medical Systems) fungierte als diagnostischer Goldstandard. Ergebnis: Insgesamt standen 514 Koronararterien bei 129 Patienten für die Analyse zur Verfügung. In diesen Gefäßen betrug die Sensitivität zur Detektion von signifikanten Koronararterienstenosen (mind. 50% Diameterreduktion) für die MSCT 83,1% und für die MRT 50,4% (P<0.001). Die Gesamtvorhersagegenauigkeit, Spezifität und nichtdiagnostische Rate der MSCT und MRT betrugen 85,4 vs. 66,7%; 86,3 vs. 71,6% und 8,6 vs. 26,1% (P<0.001). Bezüglich der Diagnostik einer koronaren Herzkrankheit war die MSCT der MRT ebenfalls signifikant überlegen (84 vs. 63%, P<0.001). Die Mehrzahl der Patienten (74%) gab an, dass sie die MSCT für zukünftige diagnostische Untersuchungen der Koronararterien bevorzugen würde. Schlussfolgerung: Die MSCT ist eine genaue Methode zur Detektion von Koronararterienstenosen, die der MRT überlegen ist und zukünftig als “gate-keeper“ vor einer konventionellen Koronarangiographie eingesetzt werden könnte.
Korrespondierender Autor: Dewey M
Radiologie, Charité, Schumannstr. 20/21, 10117, Berlin
E-Mail: marc.dewey@charite.de
Key words
Computertomographie - Magnetresonanztomographie - Koronare Herzkrankheit - Koronararterien - Prospektive Studie