Rofo 2005; 177 - VO_2014
DOI: 10.1055/s-2005-867432

Inzidenz und Detektierbarkeit von Pulmonalvenenstenosen nach Radiofrequenzablation zur Therapie des Vorhofflimmerns: Vergleich der pulmonalvenösen Flussgeschwindigkeit mittels MRT und TEE

A Koops 1, B Lutomsky 1, T Plagemann 1, A Stork 1, S Willems 1, C Nolte-Ernsting 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Bei der kathetergestützten Radiofrequenzablation zur Therapie des intermittierenden Vorhofflimmerns sind durch Narbenbildung bedingte Stenosen an den Pulmonalvenen (PV) typische Komplikationen. Ziel der andauernden Studie ist die Evaluation der Inzidenz dieser Komplikation sowie der Detektierbarkeit mittels Visualisierung und lokaler Flussbeschleunigung im therapierten distalen Abschnitt der PV. Methode: Von bisher 64 vor Ablation untersuchten Patienten sind 25 in einem Intervall von 6 Monaten nachuntersucht worden. Die Patienten erhielten jeweils eine kontrastmittelunterstützte MR-Angiographie der PV sowie eine Flussmessung in den distalen PV mittels phasendispersionsbasierter MRT und mittels dopplersonographischer TEE. Ergebnis: Die MRA erlaubte die sichere Darstellung aller PV, während in der TEE die linke untere PV durch ihre anatomische Lage nicht verlässlich beurteilbar war. Insgesamt zeigte in allen Flussmessungen die MRT gegenüber der TEE im Mittel eine um 21,5% niedrigere maximale und um 54,6% niedrigere mittlere Flussgeschwindigkeit. Im Vergleich der Messung vor und nach Ablation fanden sich an 16 der 96 therapierten PV maximale Flussbescheunigungen jenseits der doppelten Standardabweichung. Dabei fielen in der morphologischen Auswertung 3 Stenosen über 50% (3/96, 3,1%) an zwei Patienten (2/25, 8,0%) auf, die die obere (2x) und untere (1x) linke PV betrafen. Diese Stenosen gingen mit maximalen Flussbescheunigungen von über 80cm/s einher. Schlussfolgerung: Aufgrund der anatomisch überlegenen Darstellung der PV in der MRA gegenüber der TEE sind die MR-tomographisch einheitlich niedrigeren Flussgeschwindigkeiten durch eine exaktere Messebenenplatzierung nahe am venoatrialen Übergang gut erklärbar. Die Bestimmung der maximalen Flussgeschwindigkeiten gibt wertvolle Hinweise auf das Vorliegen einer PV-Stenose. Wegen der nicht verlässlichen Einsehbarkeit aller PV in der TEE und der größeren Zahl falsch positiver Flussbeschleunigungen wird zur Nachsorge nach Ablation die MR-Angiographie empfohlen.

Korrespondierender Autor: Koops A

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246, Hamburg

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