Rofo 2005; 177 - VO_2015
DOI: 10.1055/s-2005-867433

Darstellung der individuellen Pulmonalvenen-Anatomie vor und Detektion von Stenosen nach RF-Ablation von Vorhofflimmern: Ist die MRA der CTA ebenbürtig?

A Tausig 1, M Karch 1, K Schreiber 1, J Hausleiter 1, C Ganter 1, S Martinoff 1, M Schwaiger 1, EJ Rummeny 1
  • 1TU München, Institut für Röntgendiagnostik, München

Ziele: Mit Radiofrequenz (RF)-Ablationsverfahren lassen sich bei Vorhofflimmern arrhythmogene Foci in Pulmonalvenen (PV) isolieren. Die PV-Anatomie ist aber sehr variabel und es können iatrogene PV-Stenosen auftreten. Wir haben daher die Ergebnisse einer hochauflösenden Kontrastmittel-verstärkten 3D-MR-Angiographie (MRA) mit der als Gold-Standard durchgeführten Mehrschicht-Spiral (MS)-CT-Angiographie(CTA) verglichen. Methode: Prospektiv wurden 128 Pat vor und 114 Pat vor sowie 3 Monate nach Intervention mit CTA und MRA untersucht. Die CTA wurde an einem 16-Zeilen-Spiral-CT (Sensation 16, Siemens) mit ECG-Gating/-Pulsing akquiriert. Ein 1.5T-MRT (Sonata, Siemens) stand für die MRA-Messungen mit paralleler Bildgebung (GRAPPA) zur Verfügung. Vor Intervention wurden Anzahl der PV-Ostien, PV-Fläche sowie der Abstand bis zur ersten PV-Verzweigung bestimmt. Nach Intervention wurden neu aufgetretene PV-Stenosen erfasst und quantifiziert. Ergebnis: Die Ostienanzahl stimmte bei MRA und CTA überein: 4 PV bei 87 Pat (68%), Common Ostium (CO) links bei 22 (17%), eine zusätzliche Mittellappen(ML)-PV bei 15 (12%), CO und ML bei 3 (2%) und 2 akzessorische PV bei 1 (1%). Die mittlere Fläche der oberen Ostien war größer als die der unteren. Am kleinsten war die linke untere PV. (MRA/CTA [cm2]: re. oben: 2,7/2,7; unten 2,3/2,4; li. oben: 2,5/2,7; unten: 1,7/1,8). Der 1. Seitenast war bei den linken PV im Mittel weiter vom Ostium entfernt als bei den rechten (MRA/CTA [mm] re. oben 10/10; unten 6/6; li. oben: 19/21; unten: 13/13). Bei 7 Pat fielen vor Ablation ostiale Taillierungen als anatomische Variante auf. Übereinstimmend wurden mit CTA und MRA bei 5 asymptomatischen Pat (4%) 7 iatrogene PV-Stenosen gesehen (2×25–49%; 5x >50%). Zudem zeigte die CTA post-interventionelle Kaliberschwankungen (<25%) bei 2 Pat (2%). Schlussfolgerung: Die PV-Anatomie lässt sich mit hochauflösender 3D-MRA ebenso wie mit der MS-CTA erfassen. Nach RF-Ablation scheinen MRA und CTA bzgl. der Detektion von relevanten PV-Stenosen (>50%) gleichwertig zu sein.

Korrespondierender Autor: Tausig A

TU München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Str. 22, 81675, München

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