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DOI: 10.1055/s-2005-867443
Nimmt die Perfusions-CT in der Akutdiagnostik des Schlaganfalls eine Schlüsselposition ein?
Ziele: Bei der akuten Ischämie des Gehirns ergibt sich für eine revaskularisierende Therapie nur ein begrenztes Fenster. Ein möglichst früher Therapiebeginn hat entscheidenden Einfluss auf den Erfolg. Daher ergibt sich die Frage ob die Kombination aus Nativ-CT, Perfusions-CT und Angio-CT alle therapieentscheidenden Informationen liefern und das diagnostische Procedere beim akuten Schlaganfall beschleunigen kann und ob der CT als einziger bildgebender Technik diese Schlüsselposition zukommt. Methode: Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden insgesamt 73 Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall und typischer klinischer Symptomatik primär mittels eines nativen CCTs untersucht. Die CCTs wiesen alle keine, unspezifische oder nur äußerst diskrete Schlaganfall typischen Veränderungen auf. Bei allen Patienten wurde eine Perfusions-CT-Untersuchung angeschlossen. Im Anschluss an die Perfusions-CT wurde dann die weitere therapeutische Vorgehensweise festgelegt. Zur Auswahl standen hier die Verfahren intraarterielle Lysetherapie, intravenöse Lyse und Vollheparinisierung. Ergebnis: Bei 25 Patienten konnte in der Perfusions-CT bei unauffälligem nativen CCT ein ischämisches Areal nachgewiesen werden. Bei 21 Patienten waren bereits im nativen CCT diskrete Ischämiezeichen nachzuweisen, welche mittels Perfusions-CT bestätigt werden konnten. Bei 27 Patienten wurde eine Ischämie ausgeschlossen. In 19 dieser Fälle wurde die Diagnose „kein Infarkt“ in einem Verlaufs-CCT bestätigt. In 2 Fällen wurde im Verlaufs-CCT, in 6 Fällen im MRT eine Ischämie diagnostiziert. 3 Patienten wurden i. a. lysiert, 18 i.v. lysiert bei nachgewiesenem Infarkt, 40 erhielten eine Vollheparinisierung. Schlussfolgerung: In der Akutdiagnostik der Hirnischämie ist die Perfusions-CT ein diagnostisches Verfahren mit welchem frühzeitig ein Infarkt sichtbar gemacht werden kann. Die Perfusions-CT erlaubt somit zum frühst möglichen Zeitpunkt eine Therapieentscheidung. Ein weiterer Vorteil der Perfusions-CT ist, dass eine Umlagerung des Patienten nicht nötig ist.
Korrespondierender Autor: Schwägerl C
Kiefernweg 4, 59439, Holzwickede
E-Mail: christian.schwaegerl@rub.de
Schlüsselwörter
Perfusions-CT - Schlaganfall - CCT - Akutdiagnostik