Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-867444
Prognostischer Wert der Mehrschicht-Spiral-CT-Perfusion im akuten Schlaganfall – eine ROC-Analyse
Ziele: Beschreibung verschiedener ischämischer Kompartimente mittels CT-Perfusion (CTP) zur Prognoseabschätzung bei Schlaganfallpatienten. Methode: Es wurden 17 Patienten, bei denen eine CTP unter dem klinischen Verdacht eines akuten Schlaganfalles durchgeführt wurde, in die Studie eingeschlossen. Die Patienten hatten einen durch Verlaufskontrollen gesicherten Infarkt, keine Rekanalisation und zeigten ein Missverhältnis zwischen dem Infarktvolumen und dem Ausmaß der Perfusionsstörung. Die CTP wurde im Mittel 3,1 Stunden nach Symptombeginn durchgeführt. Parameterbilder der zerebralen Blutperfusion (CBP), des zerebralen Blutvolumens (CBV) und der mittleren Transitzeit (MTT) wurde generiert. Für jeden Parameter wurden die Perfusionswerte innerhalb des endgültigen Infarktareals und in der Ischämiezone, welche an Hand der MTT-Verlängerung definiert wurde, bestimmt. Die Effizienz der Vorhersage über Infarzierung oder Restitution wurde für jeden Parameter überprüft. Ergebnis: Im Vergleich zum Infarktareal wiesen ischämische Areale signifikant höhere absolute Werte der CBP (19,4±8,3 vs. 9,7±5,1ml/100g/min; p<0,01) und des CBV (2,7±1,0 vs. 1,6±0,7ml/100g; p<0,01), sowie signifikant niedrigere Werte der MTT (9,9±3,2 vs. 13,1±2,7 s; p<0,01) auf. Die Auswertung der zur Gegenseite normalisierten Werte erbrachte ähnliche Ergebnisse. Mittels ROC-Analyse wurden die normalisierten Schwellenwerte für das Vorliegen eines Infarktes mit 0,31 für die rCBP, 0,85 für das rCBV und 2,9 für die rMTT bestimmt. Die Effizienz der Vorhersage über das Gewebeschicksaal betrug mehr als 75% für die rCBP und das rCBV. Schlussfolgerung: Die CT-Perfusion scheint, unter der Verwendung absoluter Schwellenwerte, geeignet, verschiedene ischämische Kompartimente zu erfassen. Somit könnte zum Zeitpunkt der Akutdiagnostik eine Vorhersage über das Schicksal des Gewebes, über Infarzierung oder Restitution, getroffen werden. Zur weiteren Überprüfung halten wir Studien unter Einschluss erfolgreich rekanalisierter Patienten für erforderlich.
Korrespondierender Autor: Bohner G
Institut für Radiologie, Charité, Campus Mitte, Neuroradiologie, Schumannstr. 20/21, 10117, Berlin
E-Mail: georg.bohner@charite.de
Key words
Schlaganfall - Perfusion - Computertomographie