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DOI: 10.1055/s-2005-867450
Evaluation der Bildqualität der kranialen Computertomographie bei 4-, 16- und 64-zeiligen Computertomographen; Ergebnisse einer Pilotstudie
Ziele: Eine charakteristische Limitation der kranialen Computertomographie (cCT) ist die Artefaktüberlagerung der hinteren Schädelgrube, die eine Beurteilung der infratentoriellen Strukturen häufig unmöglich macht. Die Einführung der 64-zeiligen CT-Technologie mit einer dünneren Kollimation und der Springfokustechnologie könnte diese Limitation reduzieren. Methode: Es wurden 30 konsekutive Patienten (21m, 9w; mittleres Alter 49,5±19,1 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Je 10 Patienten wurden mit einem 4-, einem 16- bzw. einem 64-zeiligen Computertomographen (Somatom Sensation, Siemens Medical Solutions) untersucht. Die Kollimation wurde respektive mit 2,5mm, 1,5mm bzw. 0,6mm gewählt. Der CTDI wies zwischen den Protokollen keine signifikanten Unterschiede auf. Sämtliche Daten wurden als Spirale akquiriert und aus dem Spiraldatensatz rekonstruiert. Zudem wurde an allen Geräten ein Algorithmus zur Optimierung der hinteren Schädelgrube durchgeführt (Posterior Fossa Optimization/PFO). Die Daten wurden geblindet durch zwei computertomographisch erfahrene Fachärzte standardisiert ausgewertet. Ergebnis: Es zeigten sich signifikant weniger Artefakte im Bereich der hinteren Schädelgrube bei dem 64-zeiligen Gerät gegenüber dem 16- (p<0,005) und dem 4-zeiligen (p<0,0001) Gerät. Mittelhirn und Kleinhirn (jeweils p<0,01), sowie Pons und Medulla oblongata (jeweils p<0,0001) ließen sich mit der 64-zeiligen Technologie signifikant besser abgrenzen. Bezüglich der Differenzierung der Stammganglien war hingegen das 4-zeilige Gerät den 16- und 64-zeiligen Geräten signifikant überlegen (p<0,05). Bezüglich der supratentoriellen Mark-Rinden-Differenzierung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen dem 4- und dem 64-zeiligen Gerät, wohingegen das 16-zeilige Gerät unterlegen war (p<0,01). Schlussfolgerung: Der 64-Zeilen-Computertomograph mit Springfokustechnologie erlaubt eine Artefaktreduktion im Bereich der hinteren Schädelgrube und ermöglicht eine bessere Beurteilbarkeit der infratentoriellen Hirnstrukturen.
Korrespondierender Autor: Ertl-Wagner B
Klinikum Großhadern/Universität München, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München
E-Mail: B.Ertl-Wagner@t-online.de
Schlüsselwörter
CT - Mehrzeilen-CT - Springfokustechnologie - Bildqualität - Kopf