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DOI: 10.1055/s-2005-867460
Antikoagulationsschemata und ihr Einfluss auf die Verschlussrate von Aneurysmen. Eine experimentelle Studie an Kaninchen
Ziele: Das Ziel der Arbeit war es herauszufinden ob Antikoagulation einen Einfluss auf die Verschlussrate von sakkulären Aneurysmen hat. Methode: Die Aneurysmen wurden in der rechten A. carotis communis bei New Zealand White Rabbits induziert. Die Tiere wurden in 5 Gruppen unterteilt. Gruppe 1 (n=6) diente als Kontrollgruppe deren Aneurysmen nicht behandelt wurden und die auch keine Antikoagulation erhielten. In den Gruppen 2–5 wurden die Aneurysmen mit GDC-Coils embolisiert. Gruppe 2 (n=5) erhielt keine Antikoagulation. In Gruppe 3 (n=7) wurde Heparin vor Platzierung des ersten Coils verabreicht und LMWH in den folgenden 2 Tagen. Gruppe 4 (n=10) erhielt zusätzlich Aspirin bis zum Schluss der Studie. Gruppe 5 (n=5) erhielt Heparin vor dem ersten Coil und LMWH bis zum Schluss. Angiographische Kontrollen wurden 3 Monate nach Embolisation durchgeführt gefolgt von eine histologischen Aufarbeitung der Aneurysmen. Ergebnis: Es zeigte sich kein Unterschied in den verschiedenen Gruppen in der Kontrollangiographie nach 3 Monaten. Die Verschlussraten waren identisch zu denen, die direkt nach Embolisation beobachtet wurden. Histologisch zeigten sich organisierte Thrombusformationen mit Zeichen der Neovaskularisation in den Gruppen 1–4. In der Gruppe 5 (LMWH) jedoch war dieser Thrombus nicht vollständig organisiert, insbesondere im Dome des Aneurysmas. Die Coils im Hals der Aneurysmen in Gruppe 5 zeigten jedoch das gleiche fibröse Narbengewebe wie in den anderen Gruppen. Schlussfolgerung: Ein Antikoagulationsregime von Heparin unter Coiling gefolgt von Aspirin lebenslang scheint die Verschlussrate nicht zu beeinflussen, während LMWH über einen langen Zeitraum die Thrombusorganisation zu behindern scheint. Daher scheint ein Regime mit Heparin/Aspirin, was die Thrombusorganisation angeht, besser geeignet zu sein als eine Langzeitgabe von LMWH. Dies könnte eine wichtige Rolle spielen bei der Prävention von thrombembolischen Ereignissen bei Menschen.
Korrespondierender Autor: Roth CR
Universitätskliniken des Saarlandes, Abteilung für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Kirrbergerstr, 66421, Homburg
E-Mail: christian.roth@gmx.com
Schlüsselwörter
Aneurysmen - Antikoagulation - GDC - Kaninchen