Rofo 2005; 177 - VO_2044
DOI: 10.1055/s-2005-867462

Hochaufgelöste Darstellung der Gefäßwand bei spontanen Dissektionen der Halsgefäße bei 3.0T: Eine prospektiv vergleichende Studie

R Bachmann 1, SC Krämer 1, H Kooijman 1, I Nassenstein 1, H Kugel 1, R Dittrich 1, T Niederstadt 1, W Heindel 1
  • 1Uniklinik Münster, IKR, Münster

Ziele: Die Diagnose einer Dissektion der supraaortalen Gefäße kann durch den direkten Nachweis spezifischer Zeichen in der MRT bewiesen werden. Limitierend ist die begrenzte räumliche Auflösung der heute üblichen Untersuchungsprotokolle. In dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit Verdacht auf Dissektion vergleichend bei 1,5 und 3.0T untersucht, um den Wert einer hochaufgelösten Gefäßwanddarstellung zur Diagnosesicherung zu ermitteln. Methode: 38 konsekutive Patienten mit Verdacht auf Dissektion (20 w, 17 m, MW 41 Jahre) wurden innerhalb von 48h mit einer Kopf-Hals Spule bei 1.5T und mit einer dedizierten Oberflächenspule bei 3.0T untersucht (Gyroscan Intera, Philips). Das Sequenzprotokoll bei 1.5T umfasste axiale T1w-TSE±Gd, T2w-TSE und eine CE-MRA; bei 3.0T wurde eine 3D inflow MRA (120 Schichten, Auflösung 0.3×0.3×0.8mm), eine wasserselektive T1w-3D-FFE (36 Schichten, 0.3×0.3×1.0mm) und eine fettunterdrückte T2w-TSE (18 Schichten, 0.3×0.3×2mm) durchgeführt. Die Auswertung erfolgte durch 3 Untersucher im Konsensus. Eine Dissektion galt als bewiesen, wenn mindestens ein spezifisches Zeichen nachweisbar war (Wandhämatom, Gefäßexpansion, Pseudoaneurysma, string sign). Ergebnis: Bei 17 Patienten konnte eine Dissektion mit beiden Methoden ausgeschlossen, bei 13 Pat mit beiden Methoden nachgewiesen werden. Bei 2 Pat war bei 1.5T der Befund normal, während bei 3.0T eine Dissektion erkennbar war. Bei 6 Pat konnte bei 1.5T eine definitive Diagnose nicht gestellt werden; hier war in 4 Fällen bei 3.0T eine Dissektion nachweisbar, in 2 Fällen konnte eine Dissektion ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung: Spezifische Zeichen einer Dissektion sind bei 3.0T aufgrund der besseren räumlichen Auflösung deutlich häufiger nachweisbar als bei 1.5T. Die hochaufgelöste Darstellung der Gefäßwand bei Patienten mit akuter Dissektion verbessert somit erheblich die Diagnosegenauigkeit bei dieser Fragestellung.

Korrespondierender Autor: Bachmann R

Uniklinik Münster, IKR, Albert-Schweitzer Str. 33, 48149, Münster

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